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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 178

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
178 die Bezeichnung Kreuzfahrer und Kreuzzug. Der 15. August 1096 wurde zum Aufbruch festgefetzt. Mit begeistertem Eifer rstete man sich in Italien, Frank-reich, Lothringen, Flandern und der Normandie. In Deutschland blieb man wegen der groen inneren Verwirrungen und des Streites zwischen dem Papst und dem Kaiser Heinrich Iv. der allgemeinen Bewegung noch ferner. Ritter und Edle, der Freie wie der Knecht, der Laie wie der Geistliche denn damals war es noch Sitte, da Bischfe und Geistliche als Fhrer und Kmpfer mit in den Krieg zogen Alles machte sich fertig auf den bestimmten Zeitpunkt. Viele wurden aber auch durch uerliche Vor-theile bestimmt. Der hart gedrckte Leibeigene zog aus, um sich im fernen Lande Freiheit zu erkmpfen; der Schuldner sollte, so lange er im heiligen Kampfe wre, keine Zinsen von seiner Schuld bezahlen drfen, und mancher Ritter trumte von Heldenthaten, Ruhm und groen Schtzen. Bevor der eigentliche Kreuzzug begann, hatten sich Schaaren Ungeduldiger gesammelt und waren unter der Anfhrung des Peter vou Amiens und des Ritters Walther ohne Habe vorausgeeilt, fanden aber grtenteils durch Mangel an Ordnung und Ver-pflegung schon auf dem Wege nach Jerusalem einen unglcklichen Tod, und von ungefhr 150,000 Menschen, die so ein planloses Beginnen unternommen hatten, fahen nur wenige das heilige Land. Zur bestimmten Zeit hatte sich das Kreuzheer, 80,000 Kmpfer zu Fu und 10,000 Reiter gesammelt. Anfhrer des Zuges war Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, der nmliche, welcher in dem Kampfe des Kaisers Heinrich Iv. dem treubrchigen Rudolf von Schwaben die Hand abgehauen hatte. Nachdem das Kreuzheer unter seiner Leitung in bester Ordnung durch Deutschland und Ungarn in das Gebiet des griechischen Kaisers gekommen war, vereinigten sich mit ihm die anderen Her-zge und Grafen, welche zu Wasser nach Konstantinopel gezogen waren. Die bedeutendsten Fhrer im Kreuzheer waren: Graf Balduin von Flandern, Gottfrieds Bruder, Hugo von Verman-dois, Bruder des Knigs Philipp I. von Frankreich, Robert, Herzog von der Normandie, Bruder des Knigs Wilhelm Ii. von England, Robert, Graf von Flandern, der greife Graf Rai-mund von Toulouse, Bohemnnd, Fürst von Tarent und sein Vetter Tancred. Im Mai 1097 langte der Zug in Asien an, und bei einer Musterung zhlte man 100,000 Reiter und 200,000 Kmpfer zu Fu, alle wohlgerstet und kampsesmnthig. Auerdem war auch noch eine Menge Weiber, Kinder und Knechte beim Zuge. Aber jetzt fieugen erst die Mhsalen an. Die Kreuzfahrer hatten nicht
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