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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 182

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
182 fr den christlichen Glauben und die Kirche zu kmpfen, ute Unschuld zu schtzen, dem Kaiser Gehorsam zu leisten - Baterland zu vertheidigen und tadellos vor Gott und der cheic zu man-deln. Hierauf wurde er mit den ritterlichen Abzeichen geschmckt und erhielt den Ritterschlag, d. i. mit der flachen Schwertseite drei Schlge zwischen Hals und Schulter, mit den Worten: Im Namen Gottes, des heiligen Michael und Georg schlage ich dich zum Ritter." Gewhnlich war mit dem Ritterschlag, welches immer ein groes Fest war, ein Turnier verbunden. Dies waren festliche Kampfspiele, in welchen die Ritter zu Ro ihre Strke und Ge-wandtheit in der Fhrung der Waffen zeigten. Lngere Zeit galten diese Turniere als die Glanzpunkte des Ritterlebens und wurden mit der grten Pracht und unter zahlreicher Theilnahme der Ritter-schaft abgehalten. Den Gegner beim Anrennen zu Pferd mit ein-gelegter Lanze aus dem Sattel zu heben, war das Streben der Kmpfenden, und fters wurden mehrere Lanzen gebrochen, bis der Sieg entschieden war. Der Preis des Sieges war ein Helm, ein Schwert, eine goldene Kette n. dgl. und wurde von einer der an-wesenden Frauen dem Sieger berreicht. Auf den Kampf folgte der Festschmaus. In der Folge aber arteten die Turniere wie das ganze Ritterthum in rohe Gewalt aus. Nicht minder verschieden, als die uere Erscheinung und die ganze Stellung des Ritters waren auch seine Wohnung und sein ganzes husliches Leben. Die Ritter wohnten in Burgen, welche je nach dem Vermgen bald klein und unwohnlich, bald groß und prchtig waren. Sicherheit der Lage und Festigkeit wurden beim Bau derselben besonders bercksichtigt. Daher wurden sie gewhnlich auf steilen Hhen, oder in der Ebene an solchen Pltzen erbaut, welche von Wasfer oder Sumpf umgeben waren. Um die Burg war ein Graben, der welchen eine Zugbrcke in den Thorweg zur Burg fhrte. Durch den Burghof, welchen die Stallungen fr Pferde, Hunde n. f. w. einschlssen, kam man zur eigentlichen Burg. Hier waren der Rittersaal, die Rstkammer , die Kapelle und der Thurm mit dem frchterlichen Burgverlie. Die Mauern des Erd-gefchosfes waren so fest, da sie als Wlle dienten. Den Rittersaal schmckten die Waffen, Siegeszeichen und Ahnenbilder des Burg-Herrn; hier hielten sich die Männer gewhnlich auf und suchten sich durch Wrfelspiel und Becherklang das einfrmige Leben er-gtzlich zu machen. Denn wenn die Ritter nicht gerade zu Krieg und Fehde auszogen, fo fhrten sie im Ganzen ein sehr einsames Leben. Nur die Ritterfeste, die Jagd und der Besuch fahrender Ritter brachten einige Abwechslung in die oft langweilige Ein-frmigkeit des Aufenthaltes auf der Ritterburg. Fahrende Ritter
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