Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 213

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
213 . 124. Die folgen der Entdeckungen. Aus den neuen Entdeckungen in Amerika und Indien er-wuchsen der alten Welt unendliche Vortheile, sowohl materielle, als geistige. Denn in der ersten Zeit huften sich besonders m Spanien und Portugal Oteichthmer der Reichtmer', und beide Staaten berragten balb die brigen an Ansehen und Macht. Aber alsbald lieen sich dieselben, nachdem sie einmal die unversiegbaren Quellen des Reichthums in den fremden Theilen der Erde kennen gelernt hatten, nur noch durch die Sucht nach Schtzen leiten; die Habgier trieb zu den khnsten Abenteuern, sowie zu den hrtesten Grausamkeiten. So entstaub auch das schmhliche Gewerbe des Sklavenhandels. Die Indianer waren nmlich zu schwach fr die harten Arbeiten, die ihnen von den Spaniern auferlegt wurden, um dem Boden mglichst viel abzugewinnen, und unter der Last der Bedrckung starben sie schnell dahin. Daher fieng man an den Ksten von Afrika die krftigeren Neger ein, brachte sie nach Amerika und zwang sie hier zu den hrtesten Sklaven-diensten. Mit emprender Grausamkeit wurde jetzt nicht mehr blo gegeu die eingeborenen Indianer, sondern auch gegen die unglcklichen Schwarzen verfahren; und wenn auch von Zeit zu Zeit einzelne edel denkende Männer gegen dieses das Christenthum ent-ehrende Treiben austraten, so richteten sie mit ihren Bemhungen nichts aus. Denn der Gewinn vermochte mehr als Alles. Und noch bis auf den heutigen Tag wird mit Verachtung aller menschlichen Wrde um eines schnden Gewinnes willen der Handel mit Menschen von christlichen Vlkern betrieben, und gerade in jenen Theilen Amerikas, wo die Bevlkerung so eiferschtig auf ihre Freiheit ist, in der Union wurde erst in der neuesten Zeit und nach furchtbarem Brgerkriege die Sklaverei abgeschafft. Doch auch der geistigen Gter brachte die neue Welt der Menschheit eine reiche Flle. Der Mensch fieng erst jetzt an, den Wohnsitz, zu dessen Herrn er berufen ist, in seinem ganzen Umfang, in feiner ganzen Flle und in feiner ganzen Pracht kennen zu lernen. Unbebaute Lnder und halbwilde Völker wurden der Kultur und menschlicher Gesittung zugnglich gemacht, der Handel verbreitete sich nach allen Theilen der Erde hin, die Bewohner der ganzen Erde wurden einander nher gerckt und lernten einander kennen. Die Wissenschaften wurden erweitert, und einzelne fast ganz neu gefchaffen. Dem Geiste der Thtigkeit und der Erfindung ffnete sich jetzt ein weites, reiches Felb. Daher kann man mit Recht sagen, ba die Frchte der groen Entdeckungsreisen des 15.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer