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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 227

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
227 die harten Bedrckungen, welche sein Heer allenthalben ausbte, allgemeine Erbitterung hervorgerufen; und auf dem Reichstag zu Regensburg 1630 erhob sich Alles, voran Maximilian von Bayern, gegen die Anmaung Wallensens. Der Kaiser mute ihn ab-setzen und sein Heer vermindern. Einen neuen Bundesgenossen erhielten jetzt die Protestanten in Deutschland an Gustav Adolf, König von Schweden, einem vor seinen Zeitgenossen ausgezeichneten Mann. Er war von statt-lichem Wuchs, gebildetem Geiste, khner Tapferkeit, frommem Sinne, Ehrfurcht gebietenden Ernst mit zutraulicher Freundlichkeit verbindend, ein ebenso tchtiger Staatsmann, als erprobter Feld-Herr. Dieser vortreffliche Fürst wurde bestimmt, fr die Sache der Protestanten in Deutschland mit seinem Schutze aufzutreten, theils durch die Bemhungen Frankreichs, welches es in seinem Interesse fand, da der Krieg in Deutschland noch fortgefhrt wrde, theils durch die Vertreibung der Herzoge von Mecklenburg, welche seine Verwandte waren, theils und ganz besonders weil er selbst von einem warmen Elser fr die protestantische Lehre be-seelt war. Seine Wirksamkeit in Deutschland war aber nur von kurzer Dauer. Im Juni 1630 landete Gustav Adolf mit einem nur 15,000 Mann starken, aber in strenger Kriegszucht und Frmmigkeit aus-gezeichneten Heere an der Kste von Pommern. Er konnte zwar den General Tilly nicht mehr an der Eroberung von Magdeburg hindern, siegte aber 1631 in der gefhrlichen Schlacht bei Leipzig oder Breitenfeld durch die Kriegskunst und Tapferkeit der Schweden so entscheidend, da Tilly selbst auf der Flucht Rettung suchen mute und der Kaiser alle bisher errungenen Vortheile verlor. Nochmals stand ihm Tilly am L e ch entgegen. Gustav Adolf erzwang sich den Uebergang. Tilly, der 73-jhrige G^eis und Sieger in 36 Schlachten, wurde tdtlich verwundet. In dieser Roth wendete sich der Kaiser wieder an Wallen-stein, welcher sich auf seine Gter zurckgezogen hatte und in einer Hofhaltung lebte, die glnzender war, als die eines Knigs. Wallenstein bernahm den Oberbefehl wieder nur unter Bedingnn-gen, die ihm eine vom Kaiser ganz unabhngige Gewalt einrumten, und in kurzer Zeit stand ihm abermals ein Heer von 40,000 kriegs- und beutelustigen Soldaten zu Gebote. Aus Bayern, wo das wallensteinische Heer durch Rauben und Plndern Rache gegen Maximilian bte, brach er pltzlich nach Sachsen auf, um dieses Land von dem schwedischen Bndni abzubringen. Gustav Adolf rckte ihm nach; bei Ltzen kam es (6. Nov. 1632) zur Schlacht. Der Sieg blieb unentschieden. Gustav Adolf fiel aus dem 15*
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