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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 286

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
der Ruf aller Parteien, obgleich Frankreich in keiner Weise durch diesen Sieg Preuens geschdigt worden war. Aber die Furcht, da die Mainlinie, welche^ tut Prager Frieden nur knstlich Nord-und Sddeutschland durchschnitten hatte, srher oder spter ber-schritten werden und die Macht der groen Nation" noch mehr in Schatteu gestellt werden wrde, und das Mibehagen, da Kriegsruhm in so reicher Flle einem andern Volk als den Franzosen zugefallen war, lieen den engherzigen Ehrgeiz ttnt so weniger ruhen, da der franzsische Waffenruhm gerade eine so empfind-liche Schlappe durch den Rckzug aus Mejiko erlitten hatte. Na-poleon setzte dem leichtfertigen Kriegsgeschrei nichts entgegen; denn er sah es nicht ungern, da dadurch die Aufmerksamkeit des Volkes von den inneren Zustnden abgelenkt wurde, welche sich fr feine Herrschaft immer bedrohlicher gestalteten. So wurde in Frankreich der Ruf nach der natrlichen Grenze, welche die Franzosen noch immer im Rhein sehen, bis wohin die erste Revolution ihre Er-oberungen ausgedehnt hatte, immer allgemeiner, während Napoleon durch seinen Kriegsminister Niel eifrig die Armeereorganisation in Linie und Landwehr oder Mobilgarde durchfhren und mit dem ueueu Chasfepotgewehre bewaffnen lie. Eine erwnschte Gelegenheit zu einem Streitfall fand Napo-leon in der Stellung Luxemburgs zu Deutschland. Dieses Land stand nmlich bis 1867 in einem hnlichen Verhltni zu Deutsch-land, wie frher Schleswig-Holsteiu. Der König von Holland war als Groherzog von Luxemburg zugleich Mitglied des deutschen Bundes, und Preußen hatte das Besatzungsrecht in der Bundes-scsttutg Luxemburg. Nachdem aber der deutsche Bund aufgehrt hatte, erklrte Napoleon, welchem matt die Absicht zuschrieb, dieses Land fr Frankreich als Ausgleich fr die wachsende Macht Pren-ens zu erwerben, i>a_ dieses Besatzungsrecht Preuens eine Be-drohnng Frankreichs sei, und verlangte, da Luxemburg gerumt werde. Um auch jeden Schein kriegerischer Absichtelt zu vermeiden, unterzog sich Preußen bereitwillig der Entscheidung einer zur Re-geluug des Streitfalles berufenen europischen Conserenz, da die Festung gerumt und geschleift werden, das Land dem König von Holland verbleiben und als neutrales Gebiet unter dem Schutze der europischen Mchte stehen solle. Auch Napoleon unterwarf sich diesem Schiedssprche; denn die franzsische Armee war noch nicht in kriegsfertigem Stande. Kaum aber whnten Napoleons Rathgeber, besonders die Minister Grantntont und Leboeus, da das Volk zur Aufnahme des lange geplanten Kampfes hinlnglich gerstet sei, so lie er sich aufs Neue bestimmen, einen Kriegsfall mit Preußen zu suchen. Nachdem in Spanien die Knigin Jsabella vertrieben worden war,
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