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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 290

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
290 enge gezogen, da die Franzosen schlagen oder sich ergeben muten. Am 1. September unternahmen sie den Entscheidungskampf. Aber auch die tapfersten Anstrengungen blieben ohne Erfolg; an ein Durchbrechen war nicht mehr zu denken, während die Festung nicht im Stande war die Armee aufzunehmen. Napoleon, welcher an der Spitze seiner Truppen den Tod gesucht hatte, ohne ihn zu finden, bergab sich am 2. September dem König Wilhelm als Gefangenen und die ganze Armee capitulierte; der 84,000 Mann, der in der Schlacht verwundete Marschall Mac Mahon, 40 Generle, gegen 3000 hhere und niedere Offiziere, 330 Geschtze, 70 Mitrailleusen, 10,000 Pferde und eine Menge von sonstigem Kriegsmaterial fielen in die Hnde der Sieger. Napoleon erhielt Wilhelmshhe bei Kassel als Aufenthaltsort fr feiue Gefangenschaft angewiesen, seine kriegsgesangenen Truppen wurden in deutsche Festungen abgefhrt. Frankreich hatte keine Armee mehr im Felde; Bazeines blutiger Ausfall aus Metz am 31. August und 1. September war tapfer zurckgeschlagen worden. Der Krieg schien sein Ende erreicht zu haben. 3) Der Krieg gegen die franzsische Republik. Die Katastrophe von Sedan fhrte nicht zum Frieden. Volks-Vertretung und Volk, welche vor wenigen Wochen noch ihrem Kaiser, als er den Krieg wollte, zugejubelt hatten: an den Rhein, nach Berlin!", schrieen jetzt eben so laut gegen ihn: Verrath!" Es wurde also im gesetzgebeudeu Krper am 4. September die kaiserliche Herrschaft abgeschafft und zum dritten Male die Re-publik ausgerufen. Die Kaiferin-Regentin Eugenie, die wesent-lich am Kriegsfeuer geschrt hatte, saud kaum Zeit zum Entfliehen; die republikanische Regierung bernahmen der General Trochu, die Advokaten Jules Favre und Gambetta, die beiden heftigsten Gegner Nepoleons in der Kammer, Thiers, Louis Philipps Mi-nister und ruhmrednerischer Verfasser der Geschichte des ersten Kaiserreichs und mehrere andere von untergeordneter Bedeutung. Kein Fu franzsischen Bodens, kein Stein einer franzsischen Festung" war das Losungswort, welches diese Regierung ausgab, um von den siegreichen Deutschen den Frieden zu erlangen. Und als Deutschland zur Sicherstellung gegen die Wiederholung so muthwilliger Herausforderung zum Krieg, der jetzt schon so viele Opfer gefordert hatte, Elsa und Deutschlothringen forderte, da fchrie das ganze Volk, als ob es die Tugenden der alten Rmer htte, von Frieden knne keine Rede sein, bis die fremden Bar-baren" vom franzsischen Boden verjagt wren. So sehr hatte sich das gesammte Volk sammt seiner Regierung durch die fort-gesetzten Lgen ihrer eitlen Machthaber blenden lassen, da sie
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