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1. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 2

1900 - Rostock : Süsserott
Städte gab es in Mecklenburg zur Wendenzeit noch nicht, doch waren die Ortschaften, die sich um die Gauburgen bildeten und tn denen die Wenden ihre Mrkte abzuhalten pflegten zum Teil klemen Stdten hnlich. Auch entstanden an der Kste infolge des lebhaften Verkehres, den die Wenden mit den Dnen und Schweden pflegten, einzelne Handelsorte. Die meck-lenburglschen waren indessen unbedeutend und wurden bald von Lbeck (wendisch Buku) im Westen und Julin (Wollin) im Osten unseres Landes berflgelt. Julin, das Vineta der Sage, war lange der bedeutendste wendische Ort am Ostseestrand'. ' Hier strmten Kaufleute aus aller Herren Lndern zusammen, auch Deutsche dursten sich hier niederlassen, doch dursten sie nicht ffentlich Gottesdienst halten. Einen Brgerstand gab es also bei den Wenden nicht, vielmehr bestand der berwiegend grte Teil des Volkes aus Bauern. Die wendischen Bauern wohnten in Drfern, die eine ganz bestimmte Form hatten. Es waren nmlich um einen freien Platz in der Mitte, der hufig mit Linden, dem Lieb-lingsbaum der Wenden, bepflanzt war, die Gehfte rings im Kreise angelegt, so da die Giebelseiten der Huser an den Platz stieen und deren Grten sich fcherfrmig ringsum aus-breiteten. Nach auen hin war das Dorf mit einer dichten Hecke umgeben, durch die nur ein einziger Weg, zugleich als Eingang und Ausgang, auf den Mittelplatz fhrte. Der Ackerbau stand auf niedriger Stufe, da die Wenden nur hlzerne, leicht zerbrechliche Haken zum Pflgen benutzten und es verschmhten, die eiserne Pflugschar, die den Deutschen schon lngst bekannt war, sich anzueignen. Sie be-schrnkten sich deshalb daraus, die hher gelegenen, sandigen und weniger fruchtbaren Teile des Landes zu bestellen und lieen den schweren Boden, der jetzt den reichsten Ertrag giebt, unbenutzt liegen. Neben dem Ackerbau und der Viehzucht spielte auch die Fischerei im Haushalt der Wenden eine be-deutende Rolle, auch Obstbaumzucht, Gemsebau und Bie-nenzucht betrieben sie. xftt ihrer Lebensweise waren die Wenden sehr gengsam?' abgehrtet und an die drftigste Nahrung gewhnt" nennt sie einer der deutschen Geschichtsschreiber des Mittelalters, der sie selbst gekannt hat. Eine Ausnahme von dieser Einfachheit der Lebensweise machten sie nur auf ihren Festen, und wenn es
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