Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 6

1900 - Rostock : Süsserott
6 die einen seiner Shne, Waldemar, ermordet hatten. Mit seinen Wagnern machte sich Heinrich aus, um diese Blutthat zu rchen. Bei Wolgast (in Pommern) stieen 1600 Holsteiner zu ihm. Es war Winter (1123/24), und der ganze Meeres-arm, der Rgen vom Festlande trennt, war mit dickem Eise bedeckt. Hier, auf dem Eise, hatten sich die Aufgebote der brigen Zu Heinrichs Reich gehrenden wendischen Vlkerschaften aufgestellt, nach Fhnlein geordnet und weithin der die ebene Flche sich ausbreitend. Die Fhrer traten an Heinrich heran, begrten ihn als ihren König und boten sich wetteifernd an, den Kampf zu erffnen. Heinrich aber stellte die Sachsen in das erste Treffen, da er der Treue seiner wendischen Unterthanen nicht recht traute. Den ganzen Tag watete das Heer durch Eis und Schnee und kam am Abend auf der Insel an, wo sogleich die nchsten Drfer in Brand gesteckt wurden. Den Rgenern entsank diesem gewaltigen Heeresaufgebot gegenber der Mut, und sie unter-warfeu sich ohne Kampf. Heinrich zog darauf heim und entlie sein Heer. Da aber die Rgener nur die Halste des ausbedungenen Tributes zahlten, so kam Heinrich im nchsten Winter wieder. Diesmal nahm auch der schsische Herzog Lothar an dem Zuge teil. Wiederum ward der das gefrorene Meer die Insel glcklich erreicht, doch trat Tauwetter ein, ehe ein Erfolg gewonnen war. Lothar und Heinrich muten sich beeilen auf das Festland zurck-zukehren, um nicht abgeschnitten zu werden oder unterwegs zu ertrinken. Das Unternehmen ward nicht wieder erneuert, da Heinrich bald daraus starb (1127). 34 Jahre lang (10931127) hat König Heinrich der das Wendenland geherrscht und ist der mchtigste aller Obotriten-srsten gewesen, die die Geschichte kennt. Ihre Bekehrung zum Christentum aber hat er nicht versucht, obgleich er sich selbst mit den Seinen zur christlichen Religion bekannte. Nach seinem Tode zerfiel das groe Reich, das er gegrndet hatte. Seine beiden Shne entzweiten sich unter einander und sanden beide ein gewaltsames Ende. Um diese Zeit (etwa 1129) erhoben die Obotriten zu ihrem Fürsten einen Feind der Deutschen und Anhnger des alten heidnischen Gtterglaubens, Niclot, den Stammvater unseres Frstenhauses.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer