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1. Bilder aus der mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt - S. 35

1900 - Rostock : Süsserott
35 war, fr die Sache der Protestanten zum Schwerte. Gegen ihn rckte Tilly nach Norden, und fr den Kaiser, der in Geldnot war, warb der reiche bhmische Edelmann Albrecht von Wallen-stein auf eigene Kosten ein Heer, das er ebenfalls nach Norden fhrte. König Christian ward von Tilly im Braunschweigischen geschlagen (1626.) Seine Truppen wandten sich aus dem Rck-zuge zum Teil nach Mecklenburg, das sie schon auf ihrem Marsche nach Sden durchzogen hatten, und hielten das Land besetzt, bis sie im Jahre 1627 von Tilly und Wallenstein daraus vertrieben wurden. So ward auch Mecklenburg zum Schauplatz des Krieges. Indessen betrat Tilly das Land nur an der Grenze bei Boizenburg, Wallenstein hingegen lie ganz Mecklenburg besetzen und fate den Plan, sich vom Kaiser zum Herzog von Mecklenburg ernennen zu lassen. Obgleich die Herzge sich mit eigenen Truppen am Kriege nicht beteiligt, sondern nur den Dnen Durchzug durch ihr Land gewhrt hatten, willfahrte doch der Kaiser dem Gesuche Wallensteins und stellte ihm am 19. Januar 1628 eine Urkunde aus, in der er wider alles Recht und Herkommen die bisherigen Herzge fr abgefetzt erklrte und Wallenstein und seinen Erben das ganze Land mit allen seinen Einknften und Rechten berwies. Im Juli des Jahres 1628 kam Wallenstein selbst, nachdem er vorher die beiden Herzge hatte aus dem Lande weisen lassen, nach Mecklenburg und schlug feine Residenz im Gstrower Schlosse auf. Da ihm dieses nicht groß und stattlich genug erschien, so lie er eine von Johann Albrecht Ii. erbaute Kirche abbrechen und benutzte die Steine zum Bau eines neuen Flgels am Schlosse. Um es im Innern recht prchtig auszustatten, lie er 2000 Stck Tapeten aus Gitschin kommen, auch schne Bilder an den Wnden aushngen. berhaupt entfaltete er einen bermigen Pomp, indem er wie andere Empor-kmmlinge durch Pracht und Berfchwendung zu erfetzen fuchte, was ihm an Adel der Geburt fehlte. 70 Grafen, Freiherren und Edelleute muten ihm bei Tafel aufwarten, 100 Leibfchtzen und 24 Trabanten begleiteten ihn, selbst seine Kche und Stall-meister trugen als Schmuck goldene Ketten. Doch verbrachte der neue Herzog keineswegs seine Zeit nur mit Festen und Gelagen, vielmehr entfaltete er eine eifrige Regierungsthtigkeit 8*
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