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1. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 91

1897 - München : Oldenbourg
39. Formen des nationalen Zusammenschlusses der einzelnen Staaten. 91 eine groe Zahl kleinerer Staaten und Stdtegenossenschaften. Aber trotz dieser Zersplitterung fhlte das griechische Volk seine Zusammengehrigkeit so lebhaft, da es verchtlich alle Nichtgriecheu schlechthin als Barbaren bezeichnete. Dieses Bewutsein der Einheit wurde aufrecht erhalten durch die Gemein-samkeit der Sprache und des Gtterkultes sowie auch durch mehrere Arten von religisen und politischen Verbnden. Das hellenische Volk ist eines Blutes und einer Sprache, und gemeinsam sind ihm seine Gtterbilder, seine Opfer und seine Sitten." Mit diesen Worten begrndeten die Athener, wie Herodot berichtet, in der Zeit uerer Bedrngnis die Notwendigkeit eines allgemeinen Zusammenstehens. I. Gemeinsamkeit der Sprache. ?ie griechische Sprache ist die ausgebildetste und edelste aller alten Sprachen. Sie war zwar in mehrere Mundarten geschieden, blieb aber zu allen Zeiten bis auf den heutigen Tag dem griechischen Volke das vorzg-lichste Merkmal seiner eigenen Nationalitt. Schriftsprache und Dialekte. Die griechische Sprache trat etwa seit dem Ende des 8. Jahrhunderts als Schriftsprache auf. Sie bediente sich hiezu eines aus den semitischen Sprachen hergeleiteten Alphabets. Aus dem griechischen Alphabet hinwiederum hat sich das lateinische entwickelt. Die griechischen Schriftwerke sind zumeist in dem bestausgebildeten Attischen Dialekt geschrieben. Nur die lteren Werke (wie die Dichtungen Homers und Hesiods und die Geschichte Herodots) sind im Jonischen Dialekt verfat. Die Dorische und die olische Mundart ist uns vorzglich in lyrischen Dichtungen erhalten. Ii. Gemeinsamkeit des Gtterkultes. Der Gtterkult war in seinen Haupterscheinungen kaum minder als die Sprache allen griechischen Stmmen gemeinsam, wenn auch die einzelnen Landschaften dieser oder jener Gottheit eine besondere Verehrung zuerkannten. 1. Z>ie chtterverehrung. Der Gtterdienst war nicht etwa blo Sache der einzelnen, fondern zugleich eine hervorragende ffentliche Angelegenheit. Den heimischen Gottheiten zu Ehren wurden auf Staatskosten prchtige Tempel erbaut und 'ffentliche Feste veranstaltet. Zur Obhut der Heilig-tmer waren besondere Priester oder Priesterinnen bestellt. a) ffentliche Keste. Dieselben wurden entweder alljhrlich oder innerhalb grerer Zeitrume begangen. Die bekanntesten waren: die Panathenen, welche in Athen zu Ehren der Stadtgttin Athene alle vier Jahre gefeiert wurden, die Eleusinien in Eleusis zu Ehren der Gttin Demeter, die Pan-jonien zu Ehren des Poseidon auf dem Vorgebirge Mykle (in Kleinasien gegenber der Insel Samos), die Heren zu Ehren der Hera in Argos: ferner die Dionysien, welche alle Frhjahre dem Dionysus zu Ehren in Stadt und Land unter volkstmlichen Lustbarkeiten, aber auch mit gesanglichen und deklama-torischen Vortrgen mehrere Tage lang gefeiert wurden (vgl. S. 54, Abs. 1).
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