Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 188

1897 - München : Oldenbourg
188 94. Staatliche und brgerliche Verhltnisse (seit 146). /mit der richterlichen/der militrischen und der- administrativen Gewalt aus-gerstet und konnten aus ihrem Amte groe Bereicherung ziehen. Letzterer Umstand erhhte die Bedeutung der hheren Staatsstellen in dem Mae, da die Keamtenfamilien geradezu, einen neuen Adel, die Nobilitt" oder den Stand der Opttmaten" bildeten (vgl. Abs. 4). a) Die Verfassung war zwar scheinbar in rein demokratischem Sinne aus-gebildet, indem (seit 241) jede der fnf Brgerklassen, welche hinter den Rittern folgten, die gleiche Zahl von 70 Centurien innehatte. Aber die Reichen behielten genug Mittel in der Hand, die Wahlen und andere Abstimmungen des Volkes nach ihrem Willen zu beeinflussen. ^Volles Brgerrecht hatten zudem auerj>tt altrmischen Gemeinden, die einschlieisch 'der Kolonien in "35 gleichberechtigte Tribus geteilt waren, nur wenige italische Städte als besondere Belohnung er-halten. Alle anderen Vlkerschaften Italiens blieben heerpflichtige Bundesgenossen >^ne Stimmrecht. Noch weniger hatten die auswrtigen Untertljanen, die sogenannten Provinzialen, irgend einen Anteil an der Staatsverwaltung. d) Amt er sucht. Die hheren Staatsmter, an sich noch immer unbesoldete Ehrenstellen, waren das begehrteste Ziel ehrgeiziger oder geldgieriger Optimalen. Ilm die ntigen Stimmen zu gewinnen, wirkten die Kandidaten auf das Volk nicht nur mit den erlaubten Mitteln der ffentlichen Bewerbung, sondern auch durch Verfhrung und Bestechung (daher viele Prozesse und neue Gesetze betreffs Amtserschleichung). Namentlich veranstalteten die dilen auf eigene Kosten aus-waudreiche Feste und Spiele, um sich Beim Volke beliebt zu machen und sich dadurch die sptere Wahl zum Prtor und Konsul zu sichern; dabei ging aber ihre Rechnung im voraus auf eine nachmalige Provinzverwaltung, welche sie wieder schadlos halten sollte. c) Altersstufen der Beamten. Um dem Ehrgeiz Schranken zu ziehen, war um 180 durch ein besonderes Gesetz ein Mindestalter fr die einzelnen Beamtenstufen festgesetzt worden (30 Jahre fr den Qustor, 37 fr den dil, 40 fr den Prtor und 43 fr den Konsul). Hieraus ergab sich andererseits die Folge, da das hhere Beamtentum fortan auf eine noch kleinere Zahl vornehmer Familien beschrnkt blieb. 3. Das Motk und die ^otsparfei. Der mchtigen Optimatenpartei stand, vorerst ohne Klarheit der Ziele und auch der richtigen Fhrung noch entbehrend, eine Partei des Volkes. gegenber. Sie hatte ihre Strke Haupt-schlich in den buerlichen Klassen des Brgertums, die bei dem allmhlichen Umschwung der inneren Verhltnisse (vgl. Abs. 4) einem zunehmenden Notstand entgegengingen. Einen sehr unverlssigen Bestandteil dieser Partei bildete die wetterwendische Masse der Besitzlosen, deren Begehrlichkeit mit ihrer Verarmung gleichen Schritt hielt. Dieses in den vier stdtischen Tribus vereinigte Proletariat gab sich mit der Zeit ebenso leicht zum Spielball freigebiger Gnner wie zum Werkzeug von Aufwieglern her. 4. Verschiebung der Weschverhttnisse. Die innere und uere Entwicklung, des Reiches brachte eine niigestalte Verschiebung der Besitz- und Erwerbsverhltnisse mit sich. Nach der Seite ihrer sozialen Stellung be-standen in Italien fortan folgende vier Bevlkerungsklassen: a) der regierende
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer