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1. Für den Unterricht in Unterklassen berechnet - S. 102

1872 - Hildburghausen : Nonne
102 Mittlere Geschichte. Kampf mit wilden Bren, Ebern und Auerochsen wurde bestanden. In Speise und Trank war Karl mig. Speiste er mit den Seinigen allein, so kamen nur vier Schsseln auf den Tisch. Wildpret am Spie gebraten, war seine Lieblingsspeise. Hufig lie er sich bei Tafel die Ge-schichten der Vorzeit oder alte Heldenlieder vorlesen. Vielen Schlaf be-durfte der seltene Mann nicht, oft verlie er Nachts fein Lager, um zu arbeiten oder andchtig zu den Sternen hinaufzuschauen. Karl's Kleidung war nach deutscher Art und einfach. Er trug Gewnder von der fleiigen Hand seiner Gemahlin oder Tchter verfertigt, Strmpfe und leinene Beinkleider, mit farbigen Bndern kreuzweise um-wunden, ein leinenes Wamms und darber einen einfachen Rock mit seidenem Besatz, seltener einen kurzen Mantel von weier oder grner Farbe; im Winter einen Pelz von Fischotter, erst in spteren Jahren trug er ein wollenes Unterkleid. Stets hing ein groes Schwert mit goldenem Griff an seiner Seite. An Reichstagen und hohen Festen erschien er in voller Majestt mit einer goldenen, von Edelsteinen strahlenden Krone auf dem Haupte, augethan mit einem lang herabhngenden Purpurmantel mit goldenen Bienen besetzt. 5. Die letzten Lebensjahre Karl's des Groen wurden durch den Verlust feiner beiden hoffnungsvollsten Shne, Pipin (starb 810) und Karl (starb 811), getrbt. Als er seine Krfte tglich mehr abnehmen sah, lie er, im Vorgefhle baldiger Auflsung, seinen noch brigen Sohn Ludwig nach Aachen kommen. Nachdem er ihm in der Marienkirche in Gegenwart einer groen Volksmenge die wichtigen Pflichten eines Regenten an's Herz !gelegt hatte, mute sich Ludwig mit eigener Hand die goldene Krone aufsetzen (813). Nicht lange berlebte Karl diese Krnung. Nur wenige Monate darauf ergriff ihn ein Fieber, welches sich in den letzten Jahren oft eingestellt hatte, heftiger als zuvor. Eifrig beschftigte er sich nun mit dem Heile feiner Seele, am fnften Tage der Krankheit empfing er das heilige Abendmahl und am siebenten nahte fein Tod Karl's 0d. Mit sterbender Hand machte er auf Stirn und Brust das Zeichen kei?r* des heiligen Kreuzes, legte dann feine Hnde gefaltet der die Brust zu-stimmen und sprach mit geschlossenen Augen und leiser Stimme: Vater, in deine Hnde befehle ich meinen Geist 1" So entschlief der groe Mann im 72stetx Jahre seines Lebens nach einer fast 47jhrigen ruhmvollen Regierung am 28. Januar 814. Noch an demselben Tage wurde der Sein Be- Leichnam gesalbt, und unter lautem Wehklagen des Volkes in einer Gruft grbni. der Marienkirche beigesetzt. Hier sa er auf goldenem Throne, in vollem Kaiserschmuck, auf dem Haupte die Krone und ein Stck des heiligen Kreuzes, an der Seite das Schwert, um die Hfte die goldene Pilgertasche, auf den Knieen ein goldenes Evangelienbuch, zu den Fen Zepter und Schild. In Sagen und Liedern aber lebt sein Ruhm noch lange fort und Jahrhunderte hindurch wurde alles Groe und Schne an seinen Namen geknpft. Ludwig, der Sohn und Nachfolger Karl's des Groen, welcher den Beinamen des Frommen^) erhielt, regierte von 814 840. Seine Vertrag zu drei Shne theilten 843 im Vertrage zu Verdun?) das Reich Karl's Verdun _'- 843 i) Kursus 2. S. 106108 Ludwig der Fromme und Kursus 3. S. 125. 2) Verdnn, Stadt an der Mach. Lothar erhielt den Kaisertitel und
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