Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Für den Unterricht in Unterklassen berechnet - S. 217

1872 - Hildburghausen : Nonne
Die franzsische Revolution. 217 wanderten alle als Aristokraten oder Knigsfreunde Verdchtige ins Gefng-ni. Um jeglichen Widerstand zu beseitigen, beschlo man, Letztere zu er-morden; hierauf zogen vom 2.7. September Mrderbanden von Gefng-September-ni zu Gefngni und machten 5000 Gefangene nieder. Das sind die tage, grauenvollen Septembertage von 1792. An die Stelle der gesetzgebenden Versammlung trat (21. September National-1792) der Nationalkonvent, der aus den wildesten Jakobinern bestand. ,Jqotienqr Dieser erklrte in seiner ersten Sitzung die Knigswrde fr aufgehoben und ^ verwandelte so Frankreich in eine Republik (die zweite Verfassung). Frankreich Doch nicht blos die Knigswrde, auch der König sollte fallen, ^d- Republik wig wurde vor die Schranken des Konvents gefhrt, wo man ihn unter 1'9<>1804. Anderem des geheimen Einverstndnisses mit Frankreichs Feinden (S. 220. Anm. 2) beschuldigte. Der König antwortete mit bewundernswerter Ruhe und Klarheit. Man gestattete ihm, sich einen Vertheidiger zu whlen, und der greise Malesherbes, Ludwigs frherer Minister, so wie der junge Advokat Deseze bernahmen dies traurige Amt. Aber trotz der glnzen-den Vertheidigung dieser Männer beschlo der Konvent dennoch des Knigs Tod. Der Kampf der Parteien der seine Verurtheilung whrte mehrere Tage und Nchte hindurch, bis Ludwig endlich (17. Januar 1793) mit einer Mehrheit von fnf Stimmen zum Tode verurtheilt ward. , 3. Kaum dmmerte der zur Hinrichtung bestimmte Tag (21. Januar), ^yj als Ludwig von seinem Lager aufstand und seinen Beichtvater Edg eworth 179g' zu sich rief. Er hrte mit inbrnstiger Andacht die Messe und empfing aus der Hand des Priesters das heilige Abendmahl. Unterdessen wurde es in den Straen von Paris lebhafter. Der Generalmarsch wurde geschlagen, man fuhr die Kanonen auf; das Getse von Menschen und Pferdendrang schon bis zu dem Thurme. Der König horchte und sprach gelassen: Es scheint, sie nhern sich!" Jetzt wollte er von den Seinigen noch einmal Abschied nehmen, allein der Geistliche lie es nicht zu, um dem Könige den Schmerz zu ersparen. Um neun Uhr ging die Gefngnithre auf und Sant erre, der Kommandant der Nationalgarde, trat mit der Wache ein, ihn abzuholen. Einen Augenblick!" sagte der König und trat zurck, sank betend in die Kniee und empfing von feinem Beichtvater den Segen. Dann erhob er sich und reichte einem in feiner Nhe stehenden Beamten fein Testament; dieser aber wies es mit den harten Worten zurck: Ich bin hier, nicht um Ihr Testament zu empfangen, fondern Sie zum Schaffst zu führen!" Ein anderer nahm es endlich schweigend hin. Nun lat uns gehen!" fagte Ludwig und der ganze Haufe fetzte sich in Bewegung. Am Thore des uern Hofes erwartete den König ein Wagen, vor welchem zwei Gensd'armen den Schlag offen hielten. Der König stieg ein und an feiner Seite nahm fein Beichtvater Platz, während die Gensd'armen vorn aufstiegen. Vom Gesang-niffe bis zum Hinrichtungsplatze dehnte sich eine doppelte Reihe von Piken und Musketen, getragen von Mnnern, welche in ihrem unbeweglichen Schweigen bewaffneten Bildfulen glichen. Das Wetter war kalt und neblig. Eine Todtenstille herrschte. Hie und da waren einige Lden halb offen, uberall die Fensterladen geschloffen. Kein Fugnger, kein Wagen war auf den Straen, durch welche der Zug ging, auer dem einzigen, welcher unter dem ringsum herrschenden Schweigen langsam den unglcklichen König fhrte, den man damals Ludwig den Letzten" nannte.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer