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1. Für den Unterricht in Unterklassen berechnet - S. 243

1872 - Hildburghausen : Nonne
Ludwlg Philipp und Napoleon Iii. 243 beschworen (6. Februar 1850). So ist mit dem Jahre 1850 *) Preußen in die Reihe der konstitutionellen Staaten getreten. 4. Das Hauptziel aber der deutschen Bewegung im Jahre 1848 war ein Gesammtparlament der ganzen deutschen Nation. Am Frankfurter 18. Mai 1848 wurde dasselbe in Frankfurt a/M. erffnet. Es tagte Parlament in der Paulskirche und unter den vielen ausgezeichneten Mitgliedern des- 1848< 49-selben ragte insbesondere der verdienstvolle Vorsitzende, Heinrich von Gagern, hervor. Eine der ersten Handlungen dieser verfassunggebenden Nationalversammlung war die Beseitigung des Bundestages und die Er-richtung einer neuen Centralgewalt. Nach heftigen parlamentarischen Kmpfen vereinigte man sich dahin, da vorlufig ein Reichsverweser erwhlt werde, der bis zu einer dauernden Begrndung einer einheitlichen Regierungsgewalt fr Deutschland alle gemeinsamen Angelegenheiten des deutschen Volkes verwalten sollte. Die am 29. Juni vorgenommene Wahl entschied fr den Erzherzog Johann von Oesterreich (S. 241,) einen acht volkstmlichen Mann, der sich bereits in Krieg und Frieden einen gleich glorreichen Namen erworben hatte 2). Am 12 Juli trat der Gewhlte die Reichsverwaltung an und damit ging die verfassungs-mige Gewalt der bisherigen Bundesversammlung an ihn der. Allein solche Einrichtungen standen im grellen Widerspruch mit den Erwartungen gar Vieler, welche die Volksherrschaft ganz anders auszu-beuten gedachten. Diese Partei wollte, theils aus Verblendung, theils aus selbstschtigen Zwecken, der Nation die Republik aufzwingen und schreckte, um dieses Ziel zu erreichen, vor keinem Mittel der List und der rohen Gewalt zurck. Zu dem Ende whlte sie vorzglich die arbeitende Klasse auf und trieb mit der Unwissenheit, Leichtglubigkeit und Begehr-lichkeit derselben ein verwegenes Spiel. Zuerst fand in Baden, unter Zuzgen bewaffneter Freischrler, eine republikanische Schilderhebung statt. Zwar wurde diese von den rasch herbeigezogenen Truppen durch die Gewalt der Waffen niedergeworfen; dennoch blieb eine deutsche Re-publik", worunter sich der gemeine Mann die Erfllung aller seiner Wnsche und einen paradiesischen Zustand von Glck und Wohlstand trumte, fr eine groe Partei im Lande die Losung des Tages. Daher wiederholten sich auch die republikanischen Schilderhebungen in vielen Gegenden, ja am Sitze der Nationalversammluug selbst. Hier suchten die Republikaner, die mit der besonnenen Migung des Parlamentes schon lngst unzufrieden waren 3), dasselbe vermittelst eines Aufstandes und Straenkampfes zu sprengen und dann den Umsturz und die Republik durchzufhren. Zwar wurde das Vorhaben durch die herbeigerufenen Bundestruppen vereitelt, 1) In demselben Jahre (1850) erwarb Preußen die beiden Frstentmer Hohenzollern durch Vertrag mit den Fürsten von Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen, während es andererseits bereits im Jahre 1848 auf sein Besitzrecht des Kanton Neuenburg (Neufchatel s. S. 226) in der Schweiz Ver-zicht geleistet hatte. 2) Magebend auf die Wahl wirkte insbesondere das Wort, welches man dem Erzherzog Johann zuschrieb : Kein Oesterreich, kein Preußen, ein einiges Deutschland." 3) Den nchsten Anla zu dem Frankfurter Aufstand bot der Beitritt der Nationalversammlung zu dem mit Dnemark abgeschlossenen Waffenstillstand von Malm, s. S. 247. 16 *
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