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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 114

1912 - Habelschwerdt : Franke
114 Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu, während der deutsche schwand. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien (S. 94). In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig Ix. zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntdfchenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Heinrich Ii. erhielt durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Die Emprung seiner Shne (vgl. Uhland, Bertran de Born) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuer-schtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen ge-halten (S. 88). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normandie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frank-reich an Philipp August und geriet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhastet und mit Verlust des Eigentums oder mit Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Abgaben erhoben werden drfen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Cornwallis zum deutschen König gewhlt wurde (S. 95), ist von Kriegen mit Frankreich und Kmpfen mit den Groen angefllt.
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