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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 137

1912 - Habelschwerdt : Franke
137 er auf einem Landtage" persnlich mit den versammelten Landstnden ; denn ohne ihre Zustimmung durfte er dem Lande keine neue Steuer auferlegen. (Vgl. die Bierziese unter Albrecht Achilles und Johann Cicero.) Da die Einknfte der Fürsten bis ins 14. Jahrhundert zum groen Teil aus Naturalien bestanden, muten die Landesherren ihren Aufenthalt bestndig wechseln. Im 15. Jahrhundert ermglichte es ihnen aber die Geldwirtschaft, einen festen Wohnsitz zu whlen. Sie zogen aus ihren Burgen in eine grere Stadt und bauten dort ein gerumiges Schlo, das ihnen und ihrem Hofstaat zum dauernden Aufenthalte diente. Diese Stadt wurde die Landeshauptstadt, so Berlin im Jahre 1443. Es begann sich jetzt eine neue Art der Landesverwaltung zu entwickeln. Diese war nicht mehr auf das Lehnswesen, sondern auf ein besoldetes, absetzbares Beamtentum gegrndet. Die Beamten waren aber noch nicht Staatsbeamte im heutigen Sinne, sondern mehr persnliche Diener des Fürsten. Sie gehrten zum Hofe und erhielten von diesem neben Naturalien und Geld gewhnlich auch die Kost. Den ersten Rang nahmen der Kanzler als Leiter des immer mehr zunehmenden schriftlichen Verkehrs, der Landrentmeister fr die Verwaltung der frstlichen Einknfte und einige heimliche" oder geheime Rte" ein. Diese Beamten gehrten gegen Ende des Mittelalters dem Juristenstande an und besorgten auch die Rechtsprechung, die von der Verwaltung noch nicht getrennt war. Die frstlichen Beamten suchten nach den Grundstzen des rmischen Rechts die Macht der Landesherren den Stnden gegenber zu befestigen. Bei der Uneinigkeit, die vielfach in den kleinen Stadtrepubliken herrschte, gelang es dem Landesherrn leicht, die Selbstverwaltung zu beschrnken und die Wahl der Ratsmit-glieder von seiner Besttigung abhngig zu machen. (Vgl. Friedrich Ii. und Johann Cicero und die mrkischen Städte.) Die Macht der deutschen Frstenhuser wurde auch dadurch gefrdert, da sie in vielen Bistmern die Wahl ihrer nachgeborenen Shne zu Bischfen durchsetzten. 2. Der Adel und die Bauern. Je mehr die Geldwirtschaft sich verbreitete und der Wohlstand der Städte infolge des Aufschwunges von Handel und Gewerbe zunahm, desto mehr verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Ritter. Ihre politische Stellung war seit dem Niedergange der Kaisermacht erschttert, und im 14. und 15. Jahrhundert verloren Schultz, Deutsches Leben im 14. und 15. Jahrhundert: Die Burgen beim Ausgang des Mittelalters. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 57.
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