Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 172

1912 - Habelschwerdt : Franke
172 Grausamkeiten. Kirchengerte, Gemlde, herrliche Werke der Bild-Hauerei und andere kostbare Kunstschtze wurden von den zuchtlosen Horden vernichtet. (Goethe, Gtz von Berlichingen".) Als die Landesherren, die Luther in einer Flugschrift zum schonungslosen Vorgehen gegen die mrderischen und ruberischen Bauern" aufgefordert hatte, mit ihren kampferprobten Landsknechten und Rittern die zuchtlosen Bauernhaufen angriffen, war deren Schicksal schnell entschieden. In Franken besiegte Truchse von Waldburg als Anfhrer des Schwbischen Bundes die Bauern in zwei Treffen. In Thringen waren die Bauern durch Thomas Mnzer, den Prediger der Wiedertufergemeinde zu Mhlhausen, aufgewiegelt worden. Landgraf Philipp von Hessen verband sich mit den Herzgen von Sachsen und Braunschweig und schlug die aufstndischen Bauern 1525 bei Frankenhausen. Mnzer wurde gefangen genommen und enthauptet. der 100 000 Bauern kamen in diesen Kmpfen um. Die Sieger rchten sich oft in entsetzlicher Weise an den Gefangenen. Die Lage des Landvolkes verschlimmerte sich nun noch mehr. Die Mehrzahl der Bauern wurden allmhlich zu Leibeigenen gemacht. Doch wurden die wirtschaftlichen und rechtlichen Verhltnisse der Bauern auch in einigen Gegenden, wie am Oberrhein, in der Pfalz und in Tirol, durch friedliche Vereinbarungen gebessert. 4. Die Stellung der Landesherren zur Reformation. Im nrdlichen Deutschland wandten sich fast alle Fürsten der neuen Lehre zu, insbesondere der Kurfürst Johann von Sachsen, der Nachfolger Friedrichs des Weisen, und der Landgraf Philipp von Hessen. Auch in Pommern, Mecklenburg, Schlesien. Wrttem-berg, in der Pfalz, in Schleswig-Holstein und Ostfriesland fand 1525 Luthers Lehre Eingang. Im Jahre 1525 trat Albrecht von Brandenburg, der Hochmeister des Deutschen Ritterordens, zu ihr der und verbreitete sie im Ordenslande, das er in ein weltliches Herzogtum umgewandelt hatte. Durch den Sieg der die Bauern war die Macht der Landes-Herren sehr gewachsen. Die Fürsten, die zur neuen Lehre ber-getreten waren, beanspruchten jetzt auch die Kirchenhoheit. Die bischfliche Gewalt wurde aufgehoben, und die Landesherren ber-nahmen das Kirchenregiment. Die Gter der reichen Klster und Stifte wurden von den Fürsten eingezogen. Der Kurfürst von Sachsen erlie eine von Luther entworfene Visitations-ordnung, nach der Superintendenten als geistliche Aufseher-ein-gesetzt wurden. Diese Kirchenordnung wurde fr die evangelischen Lnder vorbildlich.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer