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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 200

1912 - Habelschwerdt : Franke
200 er dauernd in Regensburg; die Fürsten besuchten ihn nicht mehr persnlich, sondern lieen sich durch Gesandte vertreten. Zur Er-ledigung von wichtigen Angelegenheiten, wie Friedensschlssen, Achtprozessen, wurden aus Mitgliedern der drei Kollegien Reichs-deputationen gebildet, deren Beschlsse (Hauptschlsse") durch Zustimmung des Reichstages und des Kaisers Gesetzeskraft erhielten. Der Reichstag, auf dem sogar Schweden Sitz und Stimme hatte, wurde durch seinen schwerflligen Geschftsgang und die kleinlichen Rangstreitigkeiten unter den Gesandten zum Gesptt bei Deutschen und Auslndern. Das Reich hatte seine Machtstellung den anderen Staaten gegenber verloren. Das Nationalgefhl der Deutschen schwand, und der Einflu des Auslandes wurde auf allen Gebieten magebend. Die vielen Fürsten hatten vollkommene Landeshoheit erhalten; sie beuteten diese nach Belieben aus und schufen stehende Heere als Grundlage ihrer Macht. Es begann jetzt in den deutschen Territorialstaaten die Zeit der absoluten Monarchie. 2. Das Heerwesen. Im Dreiigjhrigen Kriege bestanden die Heere aus Sldnern, die das Kriegshandwerk zu ihrem Lebensberufe machten. Je lnger der Krieg dauerte, desto mehr fremdlndische Soldaten nahmen an ihm teil, und es strmte das Gesindel aus allen Lndern Europas in Deutschland zusammen. (Vgl. Wallensteins Lager".) Die Offiziere waren meist von adliger Herkunst. Sie umgaben sich mit einer zahlreichen Dienerschaft und erhielten hohen Sold. Generale beanspruchten gewhnlich 2000 Gulden monatlich; einige Fhrer erhielten jedoch bis 10000 Gulden. Auch die gemeinen Kriegsleute wurden gut besoldet. Die meisten Offiziere gaben durch ihre Ausschweifungen und ihre Raubsucht den Sldnern das schlechteste Beispiel. Aus den hohen Unterhaltungskosten und dem groen, aus Weibern und Kindern bestehenden Tro, der den Bewegungen des Heeres oft hinderlich war, erklrt es sich, da im Dreiigjhrigen Kriege die grten Armeen hchstens 5060000 Mann an kampffhigen Truppen zhlten. Deshalb war es den Feldherren auch nicht mglich, groe Gebiete lngere Zeit besetzt zu halten und Festungen rasch zu erobern. Da jede andere Verpflegung zu groe Schwierigkeiten bereitete, ging man zur Quartierverpflegung der, d. h. man zwang die Gemeinden, fr Quartier, Sold und Lebensmittel der Truppen zu sorgen. Hierbei begingen die Soldaten nicht selten unmenschliche Grausamkeiten. Die Sldnerheere des Dreiigjhrigen Krieges bestanden aus Fuvolk, Reiterei und Artillerie. Da die zunehmende Verwstung Deutschlands M o s ch e x o s ch, Soldatenleben im 30jhr. Kriege. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 76.
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