Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 268

1912 - Habelschwerdt : Franke
268 unbeugsame Willenskraft, rastlose Ttigkeit, weise Sparsamkeit und brgerliche Einfachheit. Er war religis, kerndeutsch, pflichttreu und offenherzig. Von seinen Pflichten als König hatte er eine hohe Auffassung. Sein Grundsatz war: Zur Arbeit sind die Regenten erkoren; will aber ein Fürst Ehre erwerben und mit Ehre seine Regierung führen, so mu er alle seine Geschfte selbst voll-ziehen." Er erklrte schon bei seinem Regierungsantritte, da er sein eigener Feldmarschall und sein eigener Finanzminister zu sein gedenke. Bei allen seinen Manahmen war die Rcksicht auf das allgemeine Wohl entscheidend. Darum beseitigte er rcksichtslos die der Allgemeinheit schdlichen Sonderrechte und verlangte von allen seinen Untertanen dieselbe Pflichttreue und dieselbe unbedingte Hingabe fr das Staatswohl, die er selbst bettigte. Friedrich Wilhelm war ein absoluter Herrscher; er duldete keinen Widerspruch, und vor seinem Zorne zitterte hoch und niedrig. Der König arbeitete vom frhen Morgen an und gnnte sich nur wenig Schlaf. Keine Arbeit, keine Reise ging ihm schnell genug. Alljhrlich besuchte er die Provinzen und lie sich weder durch die Ungunst des Wetters, noch durch schlechte Wege zurckhalten. Seine Sparsamkeit und Einfachheit stehen in schnem Gegensatze zu der Verschwendungssucht vieler Fürsten seiner Zeit. Als Friedrich Wilhelm zur Regierung gekommen war, entlie er einen groen Teil der Hofbeamten und setzte die Kosten fr den kniglichen Haushalt auf ein Zehntel des bisherigen Aufwands herab. Die glnzenden Hoffeste wurden abgeschafft. Der König fand seine Erholung auf der Jagd und im Tabakskollegium, in welchem er eine Anzahl Offiziere und Staatsmnner zu vollstndig zwangloser Unterhaltung vereinigte. Bei einem Glase Bier und einer Pfeife Tabak wurden nicht nur Tagesereignisse, sondern auch wichtige Staatsangelegenheiten besprochen. Jeder uerte frei seine Meinung, und selbst derbe Scherze waren gestattet. Der König war ein Feind der franzsischen Mode. Er trug stets den einfachen Offiziersrock und machte das Soldatenkleid zum Rock des Knigs". Sein Wahlspruch war: Nec soli cedit", d. h. er (der preuische Adler) weicht der Sonne nicht (sondern strebt nach dem Hchsten). 2. Die auswrtige Politik Friedrich Wilhelms I. Beim Regierungsantritte Friedrich Wilhelms 1. wurde noch im Spanischen Erbfolgekriege und im Nordischen Kriege gekmpft. Diese Kriege brachten Preußen wertvolle Erwerbungen. a. Im frieden za Utrecht (1713), der dem Spanischen Erbfolgekriege ein Ende machte, gewann es Obergeldern, teils als Entschdigung Schmoller: Das politische Testament Friedrich Wilhelms I. von 1722: Friedrich Wilhelm I. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 48.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer