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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 320

1912 - Habelschwerdt : Franke
320 gelockert, und die Regierung konnte sich auf die Offiziere nicht verlassen. C. Dos geistige Leben unter odroig Xv. Der Trger der Bildung war der dritte Stand (tiers-etat) oder die aus Kaufleuten, Fabrikanten, Knstlern, Beamten. Gelehrten, rzten und Advokaten bestehende Bourgeoisie. Aus diesen Kreisen gingen die sog. Philosophen hervor. Es waren meist freigeistige Gelehrte und Schriftsteller, die an den staatlichen und kirchlichen Zustnden eine scharfe Kritik bten. Diderot und d'alembert gaben mit anderen Schriftstellern (Rousseau, Voltaire) eine Enzyklopdie, d. h. ein Wrterbuch der Wissenschaften und Knste (Konversationslexikon), heraus, das heftige Angriffe auf das Christentum enthielt. Montes-q u i e u wandte sich gegen den absoluten Staat und pries die konstitutionelle Regierungsform; Rousseau forderte in seiner Schrift: der den Gesellschaftsvertrag" Gleichheit, Freiheit und Volkssouvernitt. Besonders verderblichen Einflu bte Voltaire auf seine Zeitgenossen aus. Er war Philosoph, Dichter und Geschichtschreiber und wandte sich in den meisten seiner Schriften mit boshaftem Witz und beiendem Spott gegen die Kirche. d. Als der Noramerikanifcke Freikeitskrieg (S. 309) ausbrach, begeisterte sich das franzsische Volk fr die Sache der Republikaner, und selbst Shne vornehmer Familien gingen als Freiwillige nach Nordamerika. Der Sieg der Amerikaner machte auf die Franzosen, die mit den bestehenden Verhltnissen unzufrieden waren, einen tiefen Eindruck. 2. Die Reformversuche Ludwigs Xvi. Ludwig Xvi., der 1774 den Thron bestieg, war ein sittenreiner und sparsamer, aber wenig tatkrftiger Fürst. Bei seinem Regierungsantritt betrug der jhrliche ^Fehlbetrag des Staatshaushalts 198 Millionen Frank. Der König begann bald mit Reformen, die aber ohne Erfolg blieben, da er sich von der an ihren Feudalrechten festhaltenden Hofgesell-schaft beeinflussen lie. Infolgedessen wuchs die Erbitterung des Volkes. Sein Ha richtete sich besonders gegen die Gemahlin des Knigs, Marie Antoinette, die Tochter Maria Theresias, die bei ihrer Arglosigkeit das Opfer schamloser Verleumdungen wurde. (Halsbandgeschichte".) Als der tchtige Finanzminister Turgot mit seinen Reformen dem hohen Adel miliebig wurde, entlie ihn der König. Auch Necker, Turgots Nachfolger, wute die Finanznot nicht zu beseitigen. Auf Neckers Rat, der 1788 zum zweitenmal zum Finanzminister ernannt worden war, berief der König die Reichsstnde, die seit 1614 nicht mehr einberufen worden waren. Oncken, Das Zeitalter der Revolution, des Kaiserreichs und der Befreiungskriege. 1. Bd. Berlin 1884.
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