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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 453

1912 - Habelschwerdt : Franke
453 mit dem Flei und Kapital seiner Mitbrger zu bringen",* hatte einen ungeahnten Aufschwung des Wirtschaftslebens zur Folge. Die Freiwirtschaft" fhrte aber zum ungeheuren Wachstum des Grokapitals und zur rcksichtslosen Ausbeutung der wirtschaftlich Schwachen (S. 397). Die immer weiter ausgebildete Arbeitsteilung zwang die Mehrzahl der Fabrikarbeiter zu einer geistttenden, mechanischen Arbeit und nahm ihnen die Mglichkeit, jemals selbstndig zu werden. Zahlreiche Handwerker wurden wirtschaftlich zugrunde gerichtet, und das stdtische Proletariat nahm schnell zu. 2. Die wirtschaftlichen Folgen des Deutsch-Franzsischen Krieges. In Deutschland traten die Folgen der Freiwirtschaft besonders unter dem Einflsse der groen Summen des baren Geldes hervor, die Frankreich als Kriegsentschdigung an das Deutsche Reich zahlen mute. Die kleinere Hlfte der ruud 4400 Millionen Mark verwendete die Reichsregierung fr Festungsbauten, zur Grndung des Juvalidenfonds, des' Reichskriegsschatzes, zu Dotationen und zur Entschdigung der Reeder, deren Schiffe von den Franzosen gekapert worden waren, wie aller derjenigen, die durch den Krieg Nachteile erlitten hatten. Die grere Hlfte der franzsischen Kriegsentsch-digung erhielten die Staaten des Reiches. Es waren so reiche Mittel zur Vervollstndigung der Heeresausrstung und zur Vergrerung der Marine vorhanden, da zur Bewltigung der riesenhaften Auftrge bald neue Fabriken entstanden. Da auch viele Staaten mit dem erhaltenen Gelde die Inhaber der Staatspapiere auszahlten, wurde viel Kapital flssig, das die Besitzer meist den Grndern von gewerblichen Unternehmungen anvertrauten. berall entstanden Aktiengesellschaften zum Bau von Eisenbahnen und Fabriken. Gewissenlose Spekulanten trieben oft die Aktien knstlich in die Hhe und verlockten durch hohe Zinsen viele Leute, ihre Ersparnisse zu schwindelhaften Unternehmungen herzugeben. Die Industriearbeiter erhielten hohe Lhne, und viele Landarbeiter zogen deshalb in die Fabrikstdte. Auch nach Osterreich verbreitete sich der industrielle Aufschwung dieser sogenannten Grnderzeit". Doch bald entstand ber-Produktion. Da die Abnehmer fr die massenhaft hergestellten Waren fehlten, stellten zahlreiche Wiener Fabrikanten im Mai 1873 ihre Zahlungen ein, und es entwickelte sich in kurzer Zeit eine der grten wirtschaftlichen Krisen der neueren Zeit, der Wiener Krach", bessen schlimme Folgen sich bald auch in Deutschland bemerkbar machten. Viele Fabriken stellten ihre Arbeit ein, und ihre Erzeugnisse sanken sehr im Preise; so wurden z. B. Lokomotiven, fr die vorher 24000 Taler gezahlt worden waren, schlielich fr 9 300 Taler verkauft. Viele * Worte aus der Geschftsinstruktion fr die Regierungen (im Knigreich Preußen) vom 26. 12. 1808" (vgl. S. 346).
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