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1. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 30

1909 - Habelschwerdt : Franke
30 8. Die Persönlichkeit des Großen Kurfürsten und sein Familienleben. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, war eine achtunggebietende Erscheinung. Er besaß einen durchdringenden Verstand, einen festen Willen und einen unermüdlichen Fleiß. In seinen zahlreichen Feldzügen ertrug er die größten Anstrengungen und wagte sich kühn sogar in das dichteste Schlachtgetümmel. Dabei war er ein frommer Christ; sein Wahlspruch lautete: „Gott meine Stärke." Der Kurfürst vermählte sich 1646 mit Luise Henriette oon Oranien. Sie war eine geistvolle, mildtätige und fromme Fürstin, die ihrem Gemahl stets liebevoll znr Seite stand und ihn meist auf seinen Reisen begleitete. Mit großer Liebe sorgte sie auch für die Untertanen. Auf ihrem Landgut in Bötzow (nördlich von Berlin) legte sie eine holländische Musterwirtschaft an und gründete ein Waisenhaus. Sie berief aus ihrer Heimat Gärtner und Landwirte, damit die märkischen Baueru durch sie die Fortschritte in der Bestellung der Gärten und Felder kennen lernen sollten. Der Kurfürstin zu Ehren erhielt Bötzow den Namen Oranienburg. Luise Henriette starb 1667 im Alter von noch nicht 40 Jahren. Die zweite Gemahlin des Großen Knrfürsteu war Dorothea, eine holsteinische Prinzessin. Auch sie gab mit ihrem Gemahl den Untertanen das Beispiel eines christlichen Familienlebens und pflegte den Kurfürsten liebevoll in den Tagen der Krankheit. Ihren Namen trägt die Dorotheenstraße in Berlin. Auch, pflanzte sie den ersten Baum auf der vom Kurfürsten angelegten Straße „Unter den Linden", der schönsten Straße der Hauptstadt. In den letzten Jahren seines Lebens litt Friedrich Wilhelm an der Gicht. Als er fühlte, daß sein Ende nahe sei, nahm er vom Kurprinzen und den ersten Staatsbeamten feierlich Abschied. Bald darauf starb er, 1688. 9. Die Verdienste des Großen Kurfürsten. Der Große Kurfürst ist der eigentliche Gründer des Preußischen Staates. Er hat aus einem verödeten und verarmten Lande von 1400 Quadratmeilen mit 800 000 Einwohnern einen geachteten Staat von 2013 Quadratmeilen mit V/a Millionen Einwohnern geschaffen. Er gründete ein schlagfertiges stehendes Heer und eine geordnete Verwaltung. Er förderte den Wohlstand und die Bildung seiner Untertanen und rief in ihnen das Gefühl der staatlichen Zusammengehörigkeit wach. 1688-1713 Friedrich Iii. (I.), 1688—1713. 1. Friedrichs Iii. Regierungsantritt. Der Große Kurfürst hatte entgegen dem Hohenzollernschen Hausgesetze seinen Söhnen aus zweiter Ehe Landesteile zugewiesen und den Kaiser zum
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