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1. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 55

1909 - Habelschwerdt : Franke
arbeitete mit allen Kräften an dem Wohle des Volkes. Er regierte q(§ absoluter oder unumschränkter Fürst. Die höchste Verwaltungsbehörde des Staates war das von Friedrich Wilhelm I. gegründete (S. 36) Generaldirektorium (vgl. das heutige Ministerium). Unter diesem standen in den Provinzen die Kriegs- und Dvmänen-kammern (vgl. die heutigen Bezirksregierungen). Die Staatseinkünfte suchte Friedrich fortgesetzt zu vermehren, doch sollten die ärmeren Untertanen nicht zu sehr bedrückt werden. Während die Landleute die Kontribution, eine direkte Steuer, zahlten, entrichteten die Städter die Akzise, eine indirekte Steuer. Der letzteren wandte Friedrich nach dem Siebenjährigen Kriege seine Aufmerksamkeit zu und schuf zu ihrer Verwaltung die Regie, eine Behörde mit besonderen Beamten. Ungefähr den zehnten Teil von diesen (etwa 200) ließ Friedrich ans Frankreich kommen, wo eine ähnliche Einrichtung bestand. Die Abgaben für Luxusartikel wurden erhöht, und der Handel mit Salz. Tabak und Kaffee blieb dem Staate vorbehalten (Monopol). Die Regiebeamten durften Haussuchungen vornehmen, wenn sie vermuteten, daß ausländische Waren eingeschmuggelt worden seien. Sie waren deshalb beim Volke verhaßt und erhielten den Spottnamen „Kaffeeriecher". 2. Friedrichs Sorge für die Landwirtschaft. Für die Landwirtschaft, die damals die Grundlage des Preußischen Staates bildete, hatten die Kriege die schlimmsten Folgen gehabt. Weite Landstriche waren verödet; viele Ortschaften lagen in Trümmern, und den verarmten Landleuten fehlten Saatkorn und Ackerpferde. Der König ließ deshalb das Getreide, das er 1762 für den neuen Feldzug angeschafft hatte, zur Aussaat verteilen und überwies den Bauern Tausende von Militärpferden. Den Bewohnern der am meisten geschädigten Gegenden wurden die Steuern auf einige Zeit erlassen. In die schwach bevölkerten Landesteile berief Friedrich nach und nach etwa 300 000 Ansiedler, und gegen-900 Dörfer wurden unter seiner Regierung neu gegrünbet. Die kleinen Städte, beren Häuser um die Mitte des 18. Jahrhunderts meist aus Holz und Lehm gebaut waren, wurden oft durch Feuersbrünfte eingeäschert. Friedrich unterstützte freigebig die verheerten Ortschaften, forderte aber, daß die neuen Häuser aus Ziegeln gebaut und mit Schiefer oder Flachwerk gedeckt würden. Um das anbaufähige Land zu vermehren, ließ Friedrich das Oderbruch zwischen Frankfurt und Oderberg in der Mark, das Warthe- und Netzebruch und den Drömling in der Altmark Friedrichs d. Gr. Sorge für seine Untertanen. Atzler, Du. Nr. 95.
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