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1. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 64

1909 - Habelschwerdt : Franke
64 ersten Diener des Staates und taten alles, um das Wohl ihrer Untertanen zu fördern und Bildung und Aufklärung zu verbreiten. Man nennt diese Fürsten die Vertreter des aufgeklärten Absolutismus. b. Das Leben des Adels. Der Adel richtete sich nach dem Vorbilde, das die Fürsten gaben. Er blickte mit Verachtung auf die übrigen Stände und sonderte sich streng von ihnen ab. Die Ausbildung der jungen Adligen geschah durch Hofmeister. Sie war meist recht oberflächlich und suchte dem Zögling nur die französische Sprache, ein gewandtes gesellschaftliches Benehmen und das Tanzen. Fechten und Reite» beizubringen. Wareu die Söhne der Fürsten und reichen Adligen zu Jüuglingen herangewachsen, so unternahmen sie zu ihrer weiteren Ausbildung die „große Kavalierstour" nach Paris, Versailles und an die italienischen Höfe. Ein vollendeter Hofmann zu werden, war das höchste Ziel der jnngen Adligen. Viele von ihnen traten in den Staatsdienst oder ins Heer ein. Das ausschweifende Leben, das in diesen Kreisen meist herrschte, richtete aber manchen frühzeitig zugrunde. Friedrich der Große bevorzugte den Adel, der sich in den Schlesischen Kriegen sehr opferwillig gezeigt hatte, ganz besonders, und die Offiziers stellen und höheren Staatsämter blieben den Adligen fast ausschließlich vorbehalten. Rittergüter durften an Bürgerliche nicht verkauft werden, und kein Adliger durfte ein bürgerliches Gewerbe treiben. c. Die Traelü der vornehmen Stände. Die vornehme Welt kleidete sich nach Pariser Mode. Die Männer trugen eine lange, bunte Weste, einen Spitzenkragen um den Hals und einen bunten Sammet- oder Seidenrock, dessen breite Aufschläge mit Metallkuöpfen geziert waren. Kniehosen, weiße seidene Strümpfe und Schnallenschuhe vervollständigten die Tracht des feinen Mannes. Den Kopf bedeckte man mit einer großen gepuderten Perücke und einem dreieckigen Hut; an der Seite hing dem „Kavalier" ein zierlicher Degen. Die Damen trugen weite Reifröcke, hohe künstliche Frisuren und bedienten sich des Puders, der Schminke und der „Schönheitspflästerchen" (Abb. 4). Auch die Kinder gingen in derselben unnatürlichen Tracht wie die Erwachsenen. Unter Friedrich Wilhelm I. trat in Preußeu au die Stelle des reiche» Hofkleides die einfache militärische Uniform, und die Perücke wurde durch den steifen Zopf ersetzt. („Zopfzeit.") 2. Bürger und Bauern. Unter der unumschränkten Herrschaft der Fürsten hatten die Bürger den Einfluß auf die städtischen Angelegenheiten verloren, und da auch die Verteidigung des Landes durch bezahlte Soldaten ausgeübt wurde, schwand in den Bürgerkreisen allmählich das Juteresse für das staatliche Leben. Die Bürger lebten ernst, und zurückgezogen, und das gesellige Leben spielte sich
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