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1. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 65

1909 - Habelschwerdt : Franke
65 fast ausschließlich innerhalb der Familien ab. Spaziergänge wurden gewöhnlich nur an Sonn- und Feiertagen in die nächste Umgebung der Stadt unternommen. Größere Menschenmengen kamen nur in den „Kaffeegärten", bei Jahrmärkten, Schützenfesten und bei den „Komödien"' herumziehender Schauspielertruppeu zusammen. Wegen der geringen Entwicklung der Verkehrsmittel reiste man nur selten. Die Kleidung der Bürger bestand in einem einfachen Tuchrock, einer langen Weste, enganliegenden Kniehosen und einem dreieckigen Hut. Großes Interesse brachten die deutschen Bürger dem geistigen Leben entgegen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nahmen Wissenschaft, Musik und Dichtkunst in Deutschland einen ungeahnten Aufschwung. (Zweite Blütezeit der deutschen Literatur.) Die Bauern lebten in der drückendsten Leibeigenschaft und waren vollständig der Willkür der Gutsherren, die auch ihre Richter waren, preisgegeben. Körperliche Züchtigungen durch die Gutsherren und Beamten waren etwas Alltägliches. Auf vielen Gütern mußten die Bauern alle sechs Wochentage Frondienste leisten und konnten ihre eigenen Äcker nur des Sonntags und bei Mondschein bearbeiten. Wollte ein leibeigener Bauer frei werden, um zu einem Gewerbe oder zur Schiffahrt überzugehen, so mußte er sich loskaufen. Das Lösegeld betrug aber für einen Knecht gewöhnlich 100, für eine Magd 80 Taler, und da das Geld damals einen viel höheren Wert hatte als heute, so war diese Summe schwer auszubringen. Friedrich Wilhelm I. (S. 38), Friedrich der Große (S. 56) und Joseph Ii. suchten das Los der Bauern zu mildern und ihre Bildung zu heben. Die französische Revolution. 1. Die Ursachen der Revolution. Während Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große in rastloser Arbeit ihr Land und Volk glücklich zu machen suchten, war in Frankreich hierfür nichts geschehen. Deshalb herrschten im Lande zahlreiche Mißstände, die schließlich eine Revolution herbeiführten. Ihre hauptsächlichsten Ursachen waren folgende: a. Die große sckmküenkaft des Staates. König Ludwig Xiv. hatte infolge vieler Kriege und einer kostspieligen Hofhaltung seinem Lande eine große Schuldenlast hinterlassen. Diese wurde durch das schwelgerische Leben am Hofe Ludwigs Xv. noch vergrößert und betrug bei seinem Tode im Jahre 1774 gegen 4 Milliarden Frank. Die Einnahmen des Staates reichten nicht mehr hin. die Ausgaben zu decken, und die Staatsschuld vergrößerte sich jährlich um 200 Millionen Frank. b. Die ungerechte Verteilung der Lasten und Hechte. Die • Abgaben wurden nur vom dritten Stande, den wenig begüterten Atzler, Geschichte für Präparandenanstalten. Ii. 5
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