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1. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 126

1909 - Habelschwerdt : Franke
126 Eifersucht verfolgt. Die Nationaleitelkeit der Franzosen war durch die preußischen Siege verletzt worden, und die Presse verlangte „Rache für Sadowa". Napoleon Iii., der durch List und Gewalt auf deu französischen Thron gelangt war, hatte Ursache, die öffentliche Meinung zu fürchten. Er suchte darum durch einen äußeren Erfolg der inneren Schwierigkeiten Herr zu werden und seine Stellung zu befestigen. In Frankreich wurde die gegen Preußen gerichtete Erregung immer größer, und schneller, als es Napoleon wollte, kam es zum Streite. 2. Die Veranlassung. Die Spanier, die im Jahre 1868 ihre Königin Jsabella vertrieben hatten, beabsichtigten 1870, den Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen auf den Königs-thron zu erheben. Obgleich der Prinz mit der Familie Napoleons näher verwandt war als mit dem preußischen Königshause, regte doch schon der Name Hohenzollern die öffentliche Meinung in Frankreich auf. Der Kaiser ließ in der Kammer erklären, Frankreich werde nie dulden, daß eine fremde Macht das Gleichgewicht Europas und die Interessen Frankreichs störe. Der Prinz verzichtete nun auf die spanische Königskrone. Trotzdem verlangte der französische Botschafter Benedetti im Aufträge seiner Regieruug von dem zur Kur in E m s weilenden Könige Wilhelm die' Erklärung, daß er niemals seine Einwilligung geben würde, wenn die Bewerbung Leopolds wieder aufleben sollte. König Wilhelm lehnte diese Forderung iu würdiger Weise ab und ließ dem französischen Botschafter mitteilen, daß er ihm nichts mehr zu sagen habe. Als Bismarck am 13. Juli 1870 das amtliche Telegramm über den Vorgang in Ems erhielt, veröffentlichte er eine Depesche, die sich zwar dem Wortlaut jener Mitteilung anschloß, aber kürzer gefaßt war und von der französischen Presse so ausgelegt wurde, als sei Frankreich in der Person seines Botschafters beleidigt worden. Die französische Regieruug erklärte daher am 19. Juli 1870 an Preußen den Krieg. 3. Die Borbereitungen zum Kriege, a. 3n Drutsckkanä Der von Frankreich übermütig heraufbeschworene Krieg rief in ganz Deutschland eine Begeisterung für die Verteidigung des Vaterlandes hervor, wie sie das preußische Volk im Frühling vou 1813 ergriffen hatte. In der Erinneruug an jene Zeit erneuerte König Wilhelm am Sterbetage der Königin Luise den Orden des Eisernen Kreuzes. Schneckenburgers markiges Lied „Die Wacht am Rhein" wurde zum Natioualgesange. Die Feindseligkeit zwischen Bismarck, Die Emser Depesche. — Die französische Kriegserklärung. — Thronrede König Wilhelms I- am 19. Juli 1870. Atzler, Du. Nr. 160, 161 u. 162.
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