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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 22

1904 - Habelschwerdt : Franke
22 Zustnde in den nengegrnndeten Germanenstaaten. 1. Politische und rechtliche Verhltnisse. Die Germauen standen während der Vlkerwanderung unter Knigen. Diese nahmen in den rmischen Provinzen einen Teil des Landes, gewhnlich' ein Drittel, fr sich und ihre Scharen in Anspruch. Sie besiedelten entweder strichweise das weggenommene Land wie die Vaudaleu, oder teilten es wie die Westgoten und Burgunder mit der rmischen Bevlkerung, die in dem eroberten Lande wohnen blieb. Die germanischen Könige herrschten der diese so unumschrnkt wie frher die Kaiser, während die Germanen nach ihren alten Volksrechten regiert wurden. Die Staatslndereien nahm der König in Besitz. Er gab einen Teil derselben seiner Gefolgschaft, ans der ein germanischer Dienstadel entstand. Dieser bildete mit den vornehmen rmischen Familien den ersten Stand, hinter dem die gemeinfreien Germanen und die rmere rmische Bevlkerung immer mehr zurcktraten. Obgleich Verfassung und Recht bei den Germanen viel weniger ausgebildet waren als bei den Rmern, faten doch die germanischen Einrichtungen berall festen Fu und bestimmten im spteren Frankreich, Italien und Spanien die mittelalterliche Entwicklung? 2. Ursachen des Verfalls der neuen Germaueustaateu. Die Rmer waren im Besitze einer hochentwickelten Kultur, während die Germanen auf einer niedrigen Bildungsstufe standen und darum vou'deu unterworfenen Rmern verachtet wurden. Zu den Gegenstzen in Sprache, Sitte, Gesetz und Bildung kam noch der Unterschied im Bekenntnisse. Die Rmer waren katholische, die Germanen arianifche Christen. Diese Gegenstze vermochten die neuen Germanenstaaten nicht aus-zugleichen. Deshalb hatten sie keinen Bestand. Die an Volkszahl viel geringeren germanischen Eindringlinge gingen allmhlich in der landeingesessenen Bevlkerung aus, zumal sie in dem sdlichen Klima schnell erschlafften. 3. Wirtschaftliche Verhltnisse und geistiges Leben. Die rmische Bevlkerung hatte den Wechsel in der Herrschaft nicht zu beklagen; denn der unertrgliche Steuerdruck der Kaiserzeit hrte jetzt auf. Auch wurde der sdeuropische Mettscheuschlag durch die frischen germanischen Volksstmme verbessert. Es entstanden die neuen Nationen der Spanier, Portugiesen, Italiener und Frauzoseu. Die allgemeine Kultur ging jedoch durch die Vlkerwanderung gewaltig zurck. Gewerbe, Handel und Verkehr hrten fast ganz auf. Das Edelmetall wurde sehr knapp, und au Stelle der Geldwirtschaft Kaufmann, Deutsche Geschichte bis auf Karl den Groen: Die Germanen-staaten auf rmischem Boden. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 11.
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