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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 78

1904 - Habelschwerdt : Franke
78 vom Reiche fast unabhngig entwickelt. Die zahlreichen Städte waren durch Gewerbttigkeit und den seit den Kreuzzgen blhenden Handel reich geworden. Die Kanflente hatten im Verein mit dem in die Städte gezogenen Landadel die Herrschaft an sich gerissen, indem sie die Hoheitsrechte, die bisher die Bischfe im Namen des Kaisers aus-gebt hatten, bei strittigen Wahlen erwarben und Konsuln bertrugen. So waren Stdterepubliken entstanden, die nicht nur durch ihren Reich-tum mchtig wurden, sondern auch in den zu Znften vereinigten Handwerkern waffentchtige und aufopferungsvolle Verteidiger fanden. Im Einvernehmen mit Papst Hadrian Iv., der von den Rmern bedrngt wurde, unternahm Friedrich zwei Jahre nach seiner Wahl einen Rmerzug (11541155), aus dem er die lombardische Knigskrone und die Kaiserkrone empfing. Mailand aber, der deffen Bedrckungen die kleineren Städte sich beim Kaiser beklagten, beschimpfte seine Boten, und er konnte es mit seinem kleinen Heere nicht bezwingen. Er beschlo jedoch, die trotzige Stadt um jeden Preis zu unterwerfen. Mit einem Heere, wie es Italien noch nie gesehen hatte, zog er 1158 zum zweitenmal der die Alpen. Fast alle Städte der Lombardei demtigten sich beim Anblick solcher Macht. Vergebens suchten die Mailnder durch Versprechungen den Kaiser zu besnftigen; er sprach die Acht der die Stadt aus und nahm sie nach kurzer Belagerung eiu. Mailand mute aus seine Eroberungen und Hoheitsrechte verzichten, den Treueid leisten und seine Konsuln vom Kaiser besttigen lassen. In der Ebene von Roncaglia (rouklja), stlich von Piacenza (piatschenza), hielt jetzt Friedrich einen Reichstag ab, auf dem die Rechtsverhltnisse der lombardischeu Städte geregelt werden sollten. Mit der Untersuchung derselben wurden Rechtsgelehrte aus Bologna beaustragt. Diese waren durch das Studium des rmischen Rechtes beeinflut und sprachen dem Kaiser dieselbe Gewalt zu, welche die Imperatoren des alten Rmerreiches besessen hatten. Die neuen Gesetze, die von den Fürsten und stdtischen Abgeordneten beschworen wurdeu, bestimmten folgendes: Der Kaiser setzt in allen Stdten mit Zustimmung des Volkes die obrigkeitlichen Personen ein; alle Hoheitsrechte (Zlle, Heerbannsteuer, Bergwerke, Salinen, Mnzrecht) stehen dem Kaiser zu; die greren Lehen sind unteilbar, und niemand darf sich selbst Recht verschaffen. Die dem Kaiser zuflieenden lombardischen Einnahmen beliefen sich auf 30000 Talente, etwa 151j2 Millionen Mark nach heutigem Gelde. Bei der Ausfhrung der Roncalifchen Beschlsse stieen die kaiserlichen Gesandten in Mailand und Crema auf Widerstand. Die beiden Städte verfielen der Acht. Das tapfere Crema wnrde nach einer monatelangen, mit furchtbarer Grausamkeit gefhrten Belagerung Rahewin, Taten Kaiser Friedrichs: Der Reichstag zu Roncaglia. 1158. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 35.
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