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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 120

1904 - Habelschwerdt : Franke
120 Durch willkrliche Besetzung der kirchlichen mter und die Forderung der Annateu, d. h. der Einknfte des ersten Jahres eines neubesetzten Bistums, gaben mehrere Ppste schweres rgernis. Da sich die Shne der verarmenden Adligen, um versorgt zu werden, in den geistlichen Stand drngten, begannen die Sitten des Weltklerus und der Mouche in bedenklicher Weise zu verfallen, und wiederholt war das Verlangen nach Reformen zum Ausdruck gelaugt. Das Konzil erfllte dasselbe nicht vollstndig, sondern der Papst schlo mit den einzelnen Nationen Konkordate, um die grten Mibruche zu beseligen. c. Widerlegung der Lehren des Hus. Johann Hus, Professor an der Universitt zu Prag, hatte die Sehrat des Oxforder Theologen Johann Wiclif (f 1384) durch seinen Freuud Hieronymus von Prag kennen gelernt und Verbreiter. Dieselben wichen von der katholischen Religion ab und gingen von den Angriffen auf das Muchtum und den Vorrang des Papstes zur Leuguuug der Trans-substautiatiou (Verwandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi) und zu der Behauptung der, da das Schicksal des Menschen vorherbestimmt sei. Ferner lehrte Hus, da man keinem Fürsten und Bischof Gehorsam schuldig sei, wenn sich dieser im Zustande der Todsnde befinde, und bedrohte damit den Bestand der staatlichen und kirchlichen Ordnung. Da die kirchliche Gegenpartei besonders in den deutschen Professoren der Prager Universitt ihren Halt hatte, kam zu dem religisen Gegenstze bald ein nationaler, und Hus wute seinen Einflu beim Könige Wenzel zu einer Benachteiligung der deutschen Lehrer auszunutzen. Letztere wanderten daher mit ihren Studenten aus und grndeten die Universitt Leipzig, 1409. Hus wurde unter Zusicherung freien kniglichen Geleites vor das Konzil zu Konstanz geladen und hier zum Widerrufe seiner Lehren aufgefordert. Da er sich dazu nicht verstand, wurde er der weltlichen Gerechtigkeit berliefert und gem einer Bestimmung des Schwabenspiegels, der in der Irrlehre ein Staatsverbrechen erblickte, verbrannt, 1415. Auf dem Konzil zu Konstanz vollzog Sigismund einen Akt, dessen weltgeschichtliche Bedeutung man damals nicht voraussehen konnte: er belehnte den Burggrafen von Nrnberg, Friedrich Vi. von Hohenzollern, mit der Mark Brandenburg, 1415. 3. Der Hussitenkrieg, 14191436. Bei der Nachricht vom Tode des Johann Hus geriet ganz Bhmen in Aufruhr. Der ppstliche Legat, der die Anhnger des Hus mit Hilfe der weltlichen Gewalt unterwerfen wollte, mute Prag verlassen. Als König Wenzel, der Wei, Weltgeschichte: Die Anfnge der hussitischen Bewegung. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 56.
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