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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 135

1904 - Habelschwerdt : Franke
135 unternommenen Massenangriff nicht standhalten konnten. Als es die Entwicklung der Geldwirtschaft Fürsten und Stdten ermglichte, Sldner anzuwerben und lngere Zeit zu unterhalten, begann die Umgestaltung des Heerwesens. Die Sldner wurden nicht blo im Gebrauch der Waffen ausgebildet, sondern bald auch zu taktischen Einheiten vereinigt, die aus das Kommando ihrer Fhrer den Feind angriffen. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts fing man auch an. die treibende Kraft des schon frber erfundenen Schiepulvers zu Kriegs-zwecken zu bentzen. Zuerst geschah dies von den reichen Stdten; so verteidigte sich Metz schon 1324 mit Bchsen, d. h. mit Geschtzen. Die Geschtzrohre waren aus Eisenringen geschmiedet und sehr schwer fortzuschaffen. Trotz ihrer geringen Treffsicherheit leisteten sie schon zu Anfang des 15. Jahrhunderts gute Dienste bei der Belagerung von Burgen (vgl. Friedrich I. von Brandenburg) und Stdten. Diese muten jetzt ihre Umfassungsmauern und Aueuwerke bedeutend verstrken. Fast gleichzeitig mit den Geschtzen wurden auch Faust- oder. Haudrohre gefertigt. Aus ihnen entwickelten sich im 15. Jahrhundert die Hakenbchsen, Arkebusen oder Musketen, die beim Schieen mit dem Lauf auf eine in den Boden gesteckte Gabel gelegt und mit Hilfe einer Lunte zum Feuern gebracht wurden. Kriegfhrung und Kampfesweise erfuhren erst eine weitergehende Umgestaltung durch die Schuwaffen, als diese vervollkommnet worden waren. Noch lange Zeit zogen Fürsten und Adlige wie die Ritter gepanzert ins Feld, und gerade im 16. Jahrhundert wurden die schnsten Rstungen gefertigt und fanden viele Turniere statt. Im Kriege aber verdrngte das Fuvolk mehr und mehr die Reiterei. Whrend die italienischen Städte schon im 14. Jahrhundert Soldtruppen, die von einem Kondottiere befehligt wurdeu, in ihren Dienst nahmen, warben die franzsischen Könige hauptschlich schweizerische Fusoldaten fr ihre Kriege an. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts schuf Maximilian I. in seinen Kmpfen um das burgundische Erbe ein Fuvolk aus deutschen Bauernshnen, die sich im Gegensatze zu den Schweizern, den Sldnern aus dem Gebirge, Landsknechte" nannten. Sie wurden von einem Feldhauptmauu oder Feldoberst, der mit dem Kriegsherrn einen Soldvertrag schlo, fr eine bestimmte Zeit geworben. 400 bis 500 Mann bildeten ein Fhnlein unter einem Hauptmann, 10 bis 16 Fhnlein ein Regiment. Dieses war eine Art militrischer Republik, die sich auf Grund des von jedem Landsknechte beschworenen Artikelbrieses" selbst regierte und Vergehen der einzelnen dem Herkommen gem bestrafte. Zwiedineck-Sdenhorst, Kriegsbilder aus der Zeit der Landsknechte: Aus dem Leben der Landsknechte. Atzler, Qu u. L. I. Nr. 63. Lehmanns kulturgeschichtliche Bilder: Bauern und Landsknechte.
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