Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 142

1904 - Habelschwerdt : Franke
142 in so riesigen Maen an, da jahrhundertelang an ihnen gebaut werden mute. Dem Zuge der Zeit entsprechend, vereinigten sich die Steinmetzen und Bauleute zu Zusteu, den Bauhtten, die spter alle mit-einander in Verbindung traten. Sie wachte ngstlich der ihre Kunstgeheimnisse, brachten aber durch tchtige Ausbildung der Lehrlinge und Gesellen die Technik zu hoher Vollendung. Trotz des Handwerk-migen Betriebes der Kunst gab es doch auch selbstndige Knstler, wie Erwin von Steinbach, den berhmten Meister des Straburger Mnsters. a. Die gotische Baukunst. Dem Streben nach dem Khnen, Lichtvollen, berirdischen kam der Spitzbogen, der schon in der spt-romanischen Zeit angewendet worden war, entgegen. Er ermglichte es, Gewlbe von verschiedener Spannweite zu gleicher Hhe zu führen und darum deit Grundri freier und mannigfaltiger zu gestalten als tu deu mit rnndbogigeu Gewlben versehenen romanischen Kircheu. Da der Spitzbogen den Gewlbedruck mehr nach unten als nach den Seiten leitet, konnten die schweren Mauermassen in Pfeiler aufgelst und auf diese hohe Gewlbe gesetzt werden. Die Italiener, denen die neue Kunst in zu groem Gegensatze zu den von ihnen bevorzugten Formen der Antike stand, nannten sie gotifcfi, um sie damit als barbarisch zu bezeichnen. Dieser Name ist allmhlich gebruchlich geworden, obgleich er ganz unzutreffend ist. Denn die Gotik entstand in Nordfrankreich und verbreitete sich von hier aus rasch nach England und Deutschland. Bei den Deutschen erhielt sie ihre hchste Vollendung und wurde hier der Baustil des glaubeus-starken und selbstbewuten Brgertums. Die Gotik behielt im allgemeinen den Grundri der romanischen Basilika fr ihre Kirchen bei (Fig. 7). Sie haben ein drei- oder snfschiffiges Langhaus, das von einem ein- oder dreifchifstgen Qnerhaus durchschnitten wird. An der Westseite befindet sich eine Vorhalle. Der Chor ist oft von einem Kapellenkranz umgeben und vieleckig abgeschlossen. Die Gliederung der Pfeiler, die schon in der romanischen Zeit begonnen hatte, wird immer reicher und tritt in enge Beziehung zum Gewlbe, indem um einen quadratischen oder runden Kern soviel Halb- und Dreiviertelsulen (Dienste") gestellt werden, als der Pfeiler Gewlberippen und Gurtbogen zu tragen hat. Der so entstandene Bndelpfeiler" wird unter der Ansatzstelle der Rippen von einem Kapitellkranz umgeben, der ans meist naturalistisch behandeltem zierlichem Blattwerk besteht (Fig. 8). Die stark hervor- Springer, Handbuch der Kunstgeschichte: Die Baukunst gotischen Stils. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 45.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer