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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 218

1904 - Habelschwerdt : Franke
218 fetner Weisheit und Beredsamkeit bewundert und darum mit dem Beinamen Nestor" beehrt. Whrend seine Mitfrsten das prunkhafte, ritterlichabenteuerliche Leben am Hofe Kaiser Maximilians nachahmten, war Joachim brgerlich einfach. Durch feine staatsmnnische Klugheit erhielt er seinem Lande den Frieden, während in den meisten Staaten Unruhen ausbrachen, wie der furchtbare Bauernkrieg in Sd- und Mittel-deutfchlaud, die Wiedertuferkmpfe in Westfalen u. a. (S. 165). Fr die Auffassung, die er von den Stnden hatte, ist sein Ausspruch bezeichnend: Der Adel ist mein Haupt, der Brger ist mein Herz und der Bauer der starke Fu, welcher Haupt und Herz und mich selbst trgt." 2. Unterdrckung des Raubritterwescns. Als Joachim zur Re-gierung kam, herrschten im Lande infolge des Miwachfes der letzten Jahre traurige Zustnde. Durch den wirtschaftlichen Umschwung (<S. 132) war auch der mrkische Adel in Not geraten. Da erwachte in ihm die alte Neigung zum Stegreifretten" wieder, und das Ranbritter-wefen lebte noch einmal auf. Unter der allgemeinen Unsicherheit litten besonders die retsenden Kaufleute und die wehrlosen Bauern. Joachim ergriff gem seinem Wahlspruche: Judicio et justitia" (durch Gericht und Gerechtigkeit) strenge Maregeln. Er lie die adligen Wegelagerer aufgreifen und der 40 von ihnen hinrichten. Der Adel war hierber sehr unwillig. Ein Anschlag aus das Leben des Kurfrsten wurde entdeckt, und die Verschworenen fielen durch Henkershand. Als dem Kurfrsten Vorwrfe gemacht wurden, da er adliges Blut vergiee, teilte er feinem Oheim Friedrich von Ansbach tu entern ausfhrliche Briefe mit, was er getan, und schrieb: Adlig Blut habe ich nicht vergossen, sondern nur einige Schelme, Ruber und Mrder nach Verdienst gestraft." 3. Grndung der Universitt zu Frankfurt a. O. Nachdem Joachim I. in Brandenburg die ffentliche Sicherheit hergestellt hatte, erffnete er 1506 zu Frankfurt au der Oder die Universitt, deren Grndung schon sein Vater beschlossen hatte. Sie entwickelte sich sehr schnell; doch ging ihre Bedeutuug durch die Teilnahme an den religisen Streitigkeiten und durch die Nebenbuhlerschaft Witteitbergs wieder verloren. Im Jahre 1811 wurde sie nach Breslau verlegt. 4. Die Judenverfolgung. Die Juden wurden im Mittelalter nicht als vollberechtigte Staatsbrger angesehen, sondern muten sich durch ein Schutz-geld die Erlaubnis, im Lande zu bleiben, wie die Sicherheit ihrer Person erkaufen (S. 92). Durch wucherische Geldgeschfte erwarben sie sich meistens bedeutenden Reichtum. Zu dem Neide, der dadurch wachgerufen wurde, kam noch der religise Ha, so da oft blutige Judenverfolgungen ausbrachen. Ranke, Zwlf Bcher preuischer Geschichte: Die politische Stellung Brandenburgs unter Joachim I. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 20.
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