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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 261

1904 - Habelschwerdt : Franke
261 dieselbe unbedingte Hingabe fr das Staatswohl, die er selbst zeigte. Friedrich Wilhelm duldete keinen Widerspruch, und vor seinem Zorne zitterte hoch und niedrig. Er arbeitete vom frhen Morgen an und gnnte sich nur wenig Schlaf. Keine Arbeit, keine Reise ging ihm schnell genug. Alljhrlich besuchte er die Provinzen. Er lie sich weder durch die Ungunst des Wetters, noch durch schlechte Wege zurckhalten. Seine Sparsamkeit, Einfachheit und Sitteureinheit- stehen in schnem Gegensatze zu dem verschwenderischen und ausschweifenden Leben, das damals an den meisten Frstenhsen gefhrt wurde. Die Gemahliu Friedrich Wilhelms I. war Sophie Dorothea von Hannover. Als Friedrich Wilhelm zur Regierung kam, schaffte er bald den glnzenden Hofstaat ab, entlie einen groen Teil der Hofbeamten und setzte die Kosten fr deu kniglichen Haushalt auf ein Zehntel herab. Auf die knigliche Tafel durften keine anderen Gerichte kommen, als auf den Tisch wohlhabender Brger oder Gutsbesitzer. Die glnzenden Hoffeste wurden abgeschafft. Der König fand seine Erholung auf der Jagd und im Tabakskollegium, in welchem er eine Anzahl von Offizieren und Staatsmnnern zu einer vollstndig zwanglosen Unterhaltung vereinigte. Bei einem Glase Bier und einer Pfeife Tabak wurden die Tagesereignisse, wie auch wichtige Staatsangelegenheiten besprochen. Jeder uerte frei seine Meinung, und selbst derbe Scherze waren gestattet. Der Kuig war ein Feind der franzsischen Mode. Er trug stets deu einfachen Offiziersrock und machte das Soldatenkleid zum Rock des Knigs". Wer vor ihm erscheinen wollte, mute in der damaligen deutschen Tracht kommen. Diese bestand in dem ein-fachen Tuchrock, der laugeu Weste, deu knappen Kniehosen und dem dreieckigen Hut; die Haare wurden in einen steifen Zopf geflochten. Die Regierung Friedrich Wilhelms I. war streng absolut; aber er hatte stets das Beste seines Volkes im Auge, und durch seine Manahmen wurde er der Schpfer des preuischen Geistes. Sein Wahlspruch lautete: Nec soli cedit/' d. h. er (der preuische Adler) weicht der Sonne nicht (sondern strebt nach dem Hchsten). 2. Auswrtige Politik. Beim Regierungsantritte Friedrich Wilhelms I. waren noch zwei Kriege in vollem Gange, die ihm schlielich ansehnliche Erwerbungen einbrachten. a. Im Frieden zu Utrecht (1713), der dem Spanischen Erb-folgekriege ein Ende machte, erhielt er Obergeldern, teils als Ent-Schdigung fr das zur oranischen Erbschaft gehrende Orange (S. 256), teils auf Grund alter Ansprche, die Kleve auf dieses Gebiet hatte. Ergnzungen Nr. 11,
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