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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 265

1904 - Habelschwerdt : Franke
265 b. Reform des Stdtewes ens. In den meisten Stdten wurden die unteren Klassen durch die eigenntzige und oft unehrliche Herrschaft der Ratsfamilien und die mir den Bevorrechteten dienenden Znfte schwer bedrckt. Friedrich Wilhelm stellte die Städte unter die Aussicht der Steuerrte, die ihr Amt mit Strenge und militrischer Pnktlichkeit auszuben hatten, und regelte durch genaue Vorschriften die inneren stdtischen Angelegenheiten. Die Gewerbttigkeit wute der König zu steigern, indem er den Steuersatz auf ausludische Waren erhhte und Fabrikeu im eigenen Lande anlegte. Einen besonderen Aufschwung nahm die Tuchfabrikation. Friedrich Wilhelm I. selbst trug nur inlndisches Tuch und verlangte, da alle Untertanen seinem Beispiele folgten. Durch die Einfhrung von gleichem Ma und Gewicht wurde der H a u d e l gefrdert. c. Den geistigen Interessen schenkte der nur auf den praktischen Nutzen bedachte König nicht viel Beachtung. Doch gab er dem Medizinal-Wesen eine neue Gestaltung und stiftete in Berlin ein groes Kranken-haus, die Charite (schonte). Eiu besonderes Verdienst erwarb er sich dadurch, da er den Grund zur preuischen Volksschule legte. Im Jahre 1717 fhrte er den allgemeinen Schulzwang ein; denn er wollte, da jeder iu seinem Staate lesen, schreiben und rechnen knne und in Gottes Wort unterwiesen werde". Ganz besonderer Frsorge erfreute sich iu dieser Hinsicht Ostpreuen. Gegen 1700 Dorfschulen wnrden unter seiner Regierung gegrndet, und auf seinen Reisen prfte er wohl auch selbst die Schulkinder. Der König stiftete einen Schulfonds (mons pietatis) von 50 000 Talern zur Untersttzung armer Gemeinden. In Stettin wurde mit Erlaubnis des Knigs das erste preuische Lehrerseminar eingerichtet. 5. Das Heerwesen. Friedrich Wilhelms Hauptsorge und besondere Liebe galt den Soldaten. Er hatte erkannt, da Preuens Stellung und Entwicklung von seinem Heere abhnge; darum suchte er die Wehrkraft des Landes soweit als mglich zu verstrken und seine Trnppen in steter Kriegsbereitschaft zu halten. Er brachte das Heer von 38 000 ans 83 000 Mann, so da ungefhr auf 30 Einwohner ein Soldat kam. Friedrich Wilhelm erfate schon den Gedanken der allgemeinen Wehrpflicht, darum fhrte er im Jahre 1733 das Kanton-system ein. Das ganze Land wurde in Bezirke (Kantone) geteilt, die fr bestimmte Regimenter die Rekruten zu stellen hatten. Die Berner, Geschichte des Preuischen Staates: Die Reform des Stdte-wesens durch Friedrich Wilhelm I. Atzler, Qu. it. L. Ii. Nr. 41. Einfuhrung des Schulzwanges durch Friedrich Wilhelm I. Atzler, a. a. O-Nr. 44. Das Kantonreglement Friedrich Wilhelms I. von 1733. Atzler, a. a. O-Nr. 45.
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