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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 303

1904 - Habelschwerdt : Franke
30 Lebensauffassung (vgl. S. 257) lebten die meisten Brger bei fleiiger Arbeit sehr zurckgezogen. Der Verkehr beschrnkte sich fast nur auf die Familienangehrigen. In der Tracht trat an Stelle der Percken der von Friedrich Wilhelm I. eingefhrte Zopf, und die Kleiduug wurde einfacher als in der Rokokozeit (S. 257). Um 1780 kam der blaue Frack mit gelben Kupfen und der runde Spitzhut, die sogenannte Wert her-tracht, auf. Bei deu Frauen wich allmhlich der Reifrock einer nach griechischen Vorbildern geschaffenen Kleidung. 2. Geistiges Leben. a. Milosoplne. Die gebildeten Brgerkreise, die von aller Teil-nhme an der stdtischen Verwaltung und dem politischen Leben ans-geschlossen waren, fanden die staatliche Bevormundung sehr drckend und wandten sich einer neuen von England der Frankreich in Deutschland eiudriugeudeu Philosophie zu, die allmhlich eine Wandlung in der Lebensauffassung hervorbrachte. Ihre Anhnger machten sich mehr und mehr vom Christentum los und lieen nur das gelten, was ihre eigene Vernunft als recht anerkannte, und was die Prfung durch den sog. gefunden Meuscheuverstaud" aushielt. Man nennt diese philosophische Richtung Rationalismus (tum ratio=Vernuiist) oder Aufklrung. Die Rationalisten traten in bewuten Gegensah zu den berlieferten Anschauungen. Sie nahmen ein allgemein gltiges Naturrecht" an, das berall ohne Rcksicht ans das geschichtlich gewordene Recht zur Geltung kommen msse, und behaupteten, da der Staat durch einen Vertrag zwischen einem Mchtigen und einer Anzahl Schutzbedrftiger entstanden fei. Darum verlangten sie, da die Regierungsgewalt zum Wohle des ganzen Volkes ausgebt werde. (Ronsseaus Gesellschaftsvertrag".) Whrend in der Philosophie die franzsischen Aufklrer meist dem Materialismus huldigten, d. h. jener Ansicht, da es kein bersinnliches Leben gebe, und da das Geistige nur ans der Ttigkeit der Krperwelt hervorgehe, stellte Leibniz (1646 1716) in seiner Theodiee (Rechtfertigung Gottes) die christliche Glaubenslehre nicht als wider-natrlich, sondern als bernatrlich hin. Er bezeichnete die bestehende Welt als die beste der mglichen Welten. Der Professor Christian Wolff (t 1752) in Halle schuf im Anschlu an Leibniz ein allgemein verstndliches System der Philosophie. Er lie die religise Offen-barnng auf sich beruhen und suchte die Philosophie vou der Theologie unabhngig zu machen. Der Wolfffche Rationalismus, dem anfangs auch Friedrich der Groe anhing, wurde von Immanuel Kant Lehmanns kulturgeschichtliche Bilder: Aus der Rokokozeit.
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