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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 373

1904 - Habelschwerdt : Franke
373 durfte sich die Versammlung aber nur gutachtlich uern. Obwohl der König bei der Erffnung des Vereinigten Landtages erklrte, da keine Macht der Erde ihn veranlassen knne, das natrliche Verhltnis zwischen Fürst und Volk in ein konstitutionelles zu verwandeln, gab doch eine Anzahl angesehener Mitglieder (V. Auerswald, Camphausen) dem Verlangen nach weiteren Rechten lebhaften Ausdruck. Entschiedener ging der König auf der Bahu der Reformen erst vor, als die franzsische Februarrevolution 1848 auch in Preußen Unruhen hervorrief. 2. Die fraazfiscke Februarrevolution, 1848. König Louis Philipp (18301848) hatte sein Regiment vorzglich auf den wohlhabenden Brgerstand gesttzt, konnte aber die Legitimisten (Anhnger der Bonrbonen) und Republikaner nicht niederhalten. Whrend der König fortgesetzt der Habsucht bezichtigt wurde, reizten sozialistische und kommunistische Schriftsteller die Arbeiterbevlkerung auf und gaukelten ihr eine Zeit mhelosen Erwerbes und Genusses vor. Auch die Ver-ehrung des ersten Napoleon, der Frankreich zu Sieg und Ruhm gefhrt hatte, fand immer mehr Anhnger, namentlich seit seine Gebeine feierlich nach Paris gebracht worden waren. Als die Regierung 1848 die Volksversammlungen verbot, brach die Revolution aus. Louis Philipp mute fliehen, und Frankreich wurde zum zweitenmal zur Republik erklrt (24. Februar 1848). Bei der Prsidentenwahl fiel die Mehr-zahl der Stimmen auf den Sohn des frheren Knigs von Holland und Neffen Napoleons I., Louis Napoleon, der fchon mehrere Male versucht hatte, die ffentliche Meinung Frankreichs fr sich zu gewinnen. 3. Die Mrzrevokution. Bei der Nachricht vom Sturz des franzsischen Knigtums wurden alle Staaten von einer ungeheuren Bewegung ergriffen. Vor den strmischen Kundgebungen in den Kammern und auf den Straen wichen berall die Regierungen zurck, und in Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen, Sachsen und in den meisten deutscheu Kleinstaaten wurden freisinnige Reformen eingefhrt. (Mrzerrungenschaften": Prefreiheit, Schwurgerichte, Volksbewaffnung, Berufung eines deutschen Parlaments u. a.) In Wien wurde Metternich zur Abdankung und zur Flucht gezwungen, und in Ungarn und Ober-italien begann der nationale Kampf gegen die sterreichische Herrschaft. Auch in Berlin wuchs feit deu ersten Mrztagen die Aufregung, und das Militr stie fter mit der Menge zusammen. Um der drohenden Revolution vorzubeugen, versprach Friedrich Wilhelm Iv. am 18. Mrz 1848 dem Lande eine freisinnige Verfassung und stellte auch die einheitliche Gestaltung Deutschlands in Aussicht. Als sich an diesem Tage eine Abordnung des Berliner Magistrats zum Könige begab, v. Sybel, Die Begrndung des Deutschen Reiches. 1. und 2. Bd.
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