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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 462

1904 - Habelschwerdt : Franke
462 sein umsichtiges Wesen wirkte der greise Staatsmann vershnend auf die politischen Parteien ein. Im Oktober 1900 zog sich Fürst Hohenlohe in den Ruhestand zurck. Seiu Nachfolger wurde der Staatssekretr des Auswrtigen Amtes Graf Bernhard von Blow. Nach langen Vorarbeiten vollendete der Finanzminister Miqnel im Jahre 1895 die Steuerreform, durch die in Preußen eine ge-rechtere und gleichmigere Verteilung der Abgaben erzielt wurde. Die greren Einkommen und das Grokapital wurden hher (bis zu 4% des Jahreseinkommens) besteuert, die kleineren Einkommen und der Gruudbesitz aber entlastet. Der Staat begngte sich mit der Ein-kommensteuer und verzichtete auf die sog. Ertragssteuern (Grund-, Gebude-, Gewerbe- und Bergwerkssteuer), die er deu Gemeinden berwies. Als zweite direkte Staatssteuer wurde aber l/3 Tausendstel von allen wenigstens 6000 Mark betragenden Vermgen als Er-guzungsstener" erhoben. Alle Einkommen bis 900 Mark und damit 90/0 der Bevlkerung wurden von den direkten Staatssteuern befreit. Bei der schnellen Entwicklung des deutschen Handels wurde vou Kaiser Wilhelm Ii. die Anlage von Kanlen und die Schiffbar-machung der Flsse gefrdert. Im Juni 1895 erffnete der Kaiser in feierlicher Weise den Kais er-Wilhelm-Kanal. Dieses Riesenwerk, an dem seit 1887 gebaut worden war, verbindet die Nordsee mit der Ostsee Der Kanal ermglicht den Schiffen, die gefahrvolle Fahrt durch das Skagerrak und Kattegat zu vermeiden, und hat auch eine groe militrische Bedeutung. Der Kaifer-Wilhelm-Kanal ist bei einer Lnge von fast 100 km der zweitgrte Kanal der Erde; infolge seiner Tiefe von 9 m kann er von den grten Kriegsschiffen befahren werden. Auch der fr das rheinisch-westflifche Industriegebiet wichtige Dortmuud-Ems-Kanal und der Elbe-Trave-Kaual, der das Elbgebiet mit der Ostfee verbindet, wurden dem Verkehr bergeben. Nach mehr als zwanzigjhriger Arbeit der deutschen Rechts-gelehrten kam im Jahre 1896 das Brgerliche Gesetzbuch zu-staude, das am 1. Jannar 1900 in Kraft trat. Nach den Worten des Kaisers ist damit durch vereinte Ttigkeit der verbndeten Regierungen und des Reichstages dem deutschen Volke ein kostbarer Besitz gewonnen, der ihm im Laufe einer tausendjhrigen Geschichte noch niemals vergnnt war". Das neue gemeinsame Recht wird ein neues, starkes Band um die deutschen Stmme schlingen." In den Jahren 1895 und 1896 fanden mehrere Gedchtnis-feiern zur Erinnerung an die groen Taten statt, die das deutsche Strntz, Die preuische Steuer- und Finanzreform unter Wilhelm Ii. Atzler, Qu. u. L. Iii. ' Das Brgerliche Gesetzbuch. Atzler, a. a. O.
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