Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 9

1904 - Habelschwerdt : Franke
9 entweder in die Gefilde der Seligen oder an den Ort der Verdammnis. Der Glaube, da die Fortdauer der Seele von der Erhaltung des Leibes abhngig sei, und die Vorstellung, da die Seele sich einst wieder mit dem Leibe vereinigen werde, fhrte zur Einbalsamierung der Leichen und zur Aufbewahrung derselben in riesigen Grabdenkmlern. Die Verfassung. Der König war der unumschrnkte Herr des Landes. Er wurde als Sohn der Sonne (Pharao) gttlich verehrt. Das Volk war in die Kasten der Priester, Krieger, Ge-wer betreibenden, Schiffer, Dolmetscher, Ackerbauer und Hirten eingeteilt. Die beiden ersten Kasten waren die vornehmsten, die letzte die verachtetste. Die Priester allein waren im Besitz hherer Kenntnisse; sie waren nicht blo Dimer der Gottheiten, sondern auch Lehrer, rzte und Richter des Volkes. Auerhalb der Kasten stand die groe Masse der Kriegsgefangenen, die unglcklichen Hersteller der groen Bauwerke. Die Wissenschaften. Besonders wurden Mathematik und Astronomie getrieben. Auf erstere Wissenschaft wurden die gypter durch das Bedrfnis gefhrt, nach der berschwemmung die Grenzen der Felder aufs neue zu bestimmen, auf die Astronomie durch die regelmige Wiederkehr der Nilanschwellung. Die gypter berechneten zuerst das Jahr auf 365 Tage, erkannten aber auch schon das Fehlerhafte darin (Sosigeues). Ihre Schrift war eine dreifache: a) Die Hieroglyphenschrift. In ihr wurden Ding?, Begriffe und Buch-staben durch Abbildungen von Gegenstnden bezeichnet, b) Die hieratische Schrift. Diese bestand in einer Vereinfachung der Bildzeichen und wurde von den Priestern beim Schreiben auf Papyrusrollen be-nutzt, c) Die demotische oder Volks-Schrift war eine Kursiv-fchrist und kam erst spter in Gebrauch. Die Kunst. Noch heute werden die Bauwerke der gypter be-wundert, zwar nicht wegen ihrer Schnheit, wohl aber wegen ihrer Gre und Dauerhaftigkeit. Die wichtigsten sind: die Pyramiden (Grabsttten der Könige; es sind ihrer 67 bekannt), die Obelisken (nach oben sich verjngende, aus einem Stein gefertigte Sulen, Fig. 2), die Katakomben (unterirdische Grabgewlbe) und die Tempel. Auch verdient der See Mris erwhnt zu werden, ein Wasserbassin von 825 km im Umfange, in das durch 6 Monate aus dem Nil Wasser geleitet wurde, um in der trockenen Zeit des Jahres dem Lande wieder zugefhrt zu werden, ferner das Labyrinth, ein kolossaler Palast mit 5'0 Zimmern der und eben so vielen unter der Erde. Der bedeutendste berrest der Skulptur ist die 55 m lange Sphinx am Fue einer Pyramide bei Gizeh. Die Malerei war wenig entwickelt, da den gyptern die Per-spektive unbekannt war.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer