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1. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 25

1904 - Habelschwerdt : Franke
25 Ein Familienleben in unserem Sinne kannte man in Sparta nicht. Bis zum siebenten Jahre blieben die Knaben im elterlichen Hause; von dieser Zeit an wurden sie in einer ffentlichen Erziehungs-anstatt bei einfacher Kleidung und magerer Kost krperlich abgehrtet und au Zucht und Ordnung gewhnt. Auf die geistige Ausbildung legte man wenig Wert; dagegen wurden die Jnglinge im Gesnge kriegerischer Lieder und in kurzen (lakonischen") Antworten gebt. Mit dem zwanzigsten Jahre waren sie felddienstfhig und im drei-igsten Jahre vollberechtigte Männer. Die spartanischen Brger speisten gemeinsam. Das Mahl war einfach (schwarze Suppe"), aber nicht krglich. Die Kleidung war ein hemdartiges Untergewand und ein Mantel; in der Schlacht trugen sie purpurrote Kleider. Um Handel und Verkehr mit dem Auslande zu verhindern, soll Lykurg das eiserne Geld eingefhrt haben. Jeder noch Heerespflichtige Spartaner mute zu Reisen ins Ausland staatliche Erlaubnis haben. Der Aufenthalt von Auslndern war beschrnkt. Bei diesem Abschlu gegen fremde Einflsse hat Sparta die ursprng-liehe Verfassung und damit seine Kraft und Strke lange Zeit bewahrt. Gleichwohl hat es auch auswrtige Beziehungen gepflegt. Unter seinem Vor-sitz entwickelte sich eine Symmachie (symmach'ia = Kampfgenossenschaft, Bndnis) aller dorischen Staaten im Peloponnes, und die Verbindung mit den dorischen Kolonien (Korcyra Mutterstadt: das dorische Korinthe Potida [9rutteiftadt: Korinthe Syrakus u. a.) wurde aufrecht erhalten. So oft aber die Spartaner in die Streitigkeiten anderer Stadtgemeinden verwickelt wurden, untersttzten sie, wahrscheinlich, weil die Vollbrger selbst schon als Herren-schicht sich fhlten, die aristokratische Partei. Pte messenischen Kriege. Die durch die Staatsregierung erstrebte Kriegstchtigkeit bewhrte sich zuerst in den langwierigen Kriegen, welche die Spartaner gegen das Nachbarvolk der Messenier fhrten. Der Zweck derselben war die Erwerbung von Ackerland fr die besitzlosen Spartiaten, deren Zahl bei der Unteilbarkeit des Familienbesitzes mit jeder Generation wachsen mute. Da die Messeuier heldenmtig kmpften und tapfere Fhrer (Aristodemus, Aristmenes) hatten, so schwankte die Entscheidung lange Zeit. Im zweiten messenischen Kriege baten die Spartaner die Athener um Hilfe, deren Dichter Tyrtus durch seine Schlachten-lieder den Mut der Krieger neu belebte. Schlielich siegten die Spar-teiner und machten den grten Teil des tapferen Volkes zu Heloten. Ein Teil der Messenier wanderten nach Sizilien aus; von ihnen erhielt die Stadt Messana (Messina) den Namen. Durch den Sieg der die Messenier war das bergewicht der Spartaner im Peloponnes entschieden. Die meisten peloponnesischen Staaten bertrugen ihnen die Oberleitung im Kriege und im Frieden, und auch die brigen Hellenen erkannten ihre Vorherrschaft (Hegemonie, hegemn = Fhrer) an.
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