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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 1

1910 - Breslau : Dülfer
(Erjter Abschnitt. Die Kolonijatioit der ostelbischen Deutschlands und die Vorgeschichte der brandenburgisch preußischen Staates?) 8 I. Einwanderung der Slawen in das östliche Deutschland, Übersicht über die slawischen Völkerschaften und kurze Lharakteristik der Kultur der Wenden. I. Über die Besitzergreifung des ostelbischen Deutschlands durch die Slawen weiß die Geschichte nichts Genaueres zu berichten. Im Verlaufe der ostgermanischen Wanderung hatten die Germanen das Land zwischen Weichsel und Elbe verlassen, und die Geschichtschreibung des 4. bis 9. Jahrhunderts vermag über die Geschicke dieser „geschichtlichen Ur- heimat" unserer Vorfahren keine ausreichenden Nachrichten zu geben. Still und geräuschlos haben sich slawische Völkerschaften des weiten, vermutlich zum großen Teil verödeten Gebietes bemächtigt; nicht nach Art der gewaltigen germanischen Völkerverschiebungen, sondern „langsam und schüchtern, in kleinen, der Geschlechterverfassung der Hauskommunion angehörigen Volksteilen scheinen die Slawen in die Fußtapfen der südwärts schreitenden Germanen getreten zu sein". (Lamprecht.) Das beginnende 7. Jahrhundert zeigt die fremden Einwanderer schon an der Elbe und Saale, selbst bis nach Thüringen (Reichsslawen) und in die Maingegend (Mainwenden) haben sich die westlichsten Vorläufer der Eindring- linge vorgeschoben. Das östliche Holstein, die bisherige Heimat der von Karl dem Großen fortgeführten Angeln, ist die letzte größere Erwerbung der vor- dringenden Slawen. Karl überließ ihnen das Land Wagrien, um den noch immer widerstandslustigen Sachsen die Hilfe der heidnischen Dänen abzuschneiden. Ii. Unter den in das Gebiet zwischen Elbe und Weichsel ein- gewanderten Slawen lassen sich vier Hauptgruppen unterscheiden. i) Obgleich die Geschichte der Wiedergewinnung des östlichen Deutschlands für das Deutschtum der Zeit nach dem Mittelalter angehört, ist ihre Darstellung dennoch bis an den Anfang des Ii. Teils dieses Geschichtsbuches hinausgeschoben worden. Dies geschah zunächst mit Rücksicht auf den Zweck des vorliegenden Werkes, welches vor allem dem Geschichtsunterricht an Lehrerbildungsanstalten dienen soll. Die Lehrpläne für Seminare vom 1. Juli 1901 weisen dem Geschichtsunterricht des ersten Seminarjahres (Iii. Klasse) in der Behandlung der deutschen Geschichte bis zum Frieden von 1648 ein Pensum an, welches nach Ansicht des Verfassers so umfangreich ist, daß es nicht wohl- getan wäre, dem Klassenpensum auch noch die wegen ihrer grundlegenden Bedeutung für das Verständnis der preußischen Geschichte so überaus wichtige und daher nicht kurz abzufertigende Geschichte der Kolonisation Ostelbiens aufzubürden. Wichtiger noch als dieses methodische Bedenken erschien dem Verfasser die Rücksicht auf den sachlichen Zu- sammenhang der Geschichte der Germanisation Ostdeutschlands mit der Entwicklung des brandenburgisch-preußischen Staates, um dessen Geschicke sich die gesamte neuere Geschichte des deutschen Volkes bewegt. Jahn, Zur deutschen Geschichte. Ii. Teil. 1
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