Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 93

1910 - Breslau : Dülfer
Brandenburg-Preußen unter dem Nachfolger des Großen Kurfürsten. 93 Nachdem nun schließlich durch den Frieden mit Frankreich auch das rheinische fjeer des Kaisers für den Türkenkrieg frei geworden war, mußten die Türken *699 den Frieden von Rarlowitz eingehen, der ihnen den Verlust Ungarns bis zur Theiß, Siebenbürgens und Slawoniens brachte.') Iii. Verwicklung in auswärtige Kriege. A. Übersichtliche Darstellung des 3. Raubkrieges Ludwigs Xiv. 1. Der Ausbruch eines neuen Krieges zwischen Frankreich und den meisten der übrigen westeuropäischen Mächte war wiederum nichts anderes als eine Konsequenz des von Ludwig Xiv. niemals aufgegebenen Systems französischer Vorherrschaft im westlichen Europa. a. Nach der Auflösung des Bündnisses mit Brandenburg gründete sich die Sicherheit des französischen Übergewichts in Europa vor allem auf die Interessengemeinschaft des „allerchristlichen" Königs mit der Politik des katho- lischen Stuart auf dem Throne des protestantischen Englands. Ir. Nun wurde aber die Solidarität der englisch-französischen Ver- bindung durch den Plan Wilhelms Iii. von Oranien bedroht, der das katho- lische Königtum Englands zugunsten seiner Gemahlin, einer protestantischen Stuart, stürzen wollte. c. Diese Gefahr mußte Ludwig Xiv. um so mehr für die Sicherheit seiner zusammengeraubten Beute befürchten lassen, als das Haus Habsburg durch seine Erfolge gegen die Türken „im Wettbewerb um die Hegemonie in Zentraleuropa wiederum in Vorhand zu gelangen schien". d. Darum beschloß Ludwig Xiv., sich zunächst wenigstens der Früchte seiner Reunionen zu versichern und in Deutschland eine mächtige französische Partei zu erhalten. 2. Die Veranlassung zu dem erneuten Angriffe Frankreichs gegen Kaiser und Reich ergab sich aus der Ablehnung der daraus bezüglichen Forderungen Ludwigs Xiv. a. Ludwig forderte die Umwandlung des Waffenstillstandes von 1684 in einen endgültigen Frieden. b. Um unter den rheinischen Fürsten einen zuverlässigen Bundesgenossen zu erhalten, setzte er die Wahl des als Hochverräter verhaßten Bischofs Egon von Fürstenberg zum Erzbischof von Köln durch. 6. Er beanspruchte die Auslieferung des Allodialbesitzes des Hauses Pfalz-Simmern, da der Gemahlin seines Bruders, des Herzogs von Orleans (Elisabeth Charlotte), Erbrechte daran zustünden. d. Kaiser Leopold lehnte jedoch die endgültige Auslieferung der Reunionen durch Verwerfung des französischen Friedensantrages ab und ent- schloß sich dazu, den Krieg gegen zwei Fronten zu führen. 6. Die Wahl des französisch gesinnten Erzbischofs von Köln veran- laßt den Kaiser und die Fürsten (besonders Bayern) zu entrüstetem Protest; unter Beistimmung des Papstes wurde die Wahl Fürstenbergs für ungültig erklärt und in einem neuen Wahlverfahren der bayrische Prinz Joseph Klemens zum Erzbischof von Köln erhoben. ') Genaueres über Österreichs Türkenkriege bei Erdmannsdörffer a. a. O. Ii. Bd.; Lamprecht a. a. O. Vii. Bd.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer