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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 97

1910 - Breslau : Dülfer
Brandenburg-Preußen unter dem Nachfolger des Großen Kurfürsten. 97 versprechen mußte, den Katholizismus in Sachsen nie aufkommen zu lassen. August Ii. erfocht unterdessen zwar in Polen einen Sieg über die Schweden, mußte aber schließlich doch den Altranstädter Frieden ratifizieren. £. Trotzdem blieb Karl Xii. in Sachsen stehen, um das reiche Land auszubeuten und auf den Kaiser einen Druck auszuüben im Interesse der schlesischen Protestanten. 1707 mußte sich der Kaiser in der Konvention von Altranstädt dazu verpflichten, den Schlesiern den Besitz der Rechte zu garantieren, die ihnen der Westfälische Friede zugestanden hatte, und künftig keine protestantische Kirche in Schlesien mehr einzuziehen. (Einsetzung einer schwedisch-kaiserlichen Überwachungskommission.) b. Im weiteren Fortgange des Krieges unterlag Schweden der Macht Rußlands und der sich erneuernden nordischen Koalition. a. Peter I. hatte unterdessen die schwedischen Ostseeprovinzen erobert und die Stadt Petersburg gegründet. ß. Vor den anrückenden Schweden zog er sich ins Innere seines weiten Reiches zurück, Karl ließ sich verleiten, ihm zu folgen, und unterlag 1709 bei Pultawa. y. Während sich Karl nach der Türkei wandte, um den Sultan zum Kriege gegen Rußland aufzureizen, erneuerte sich die polnisch-dänisch-russische Koalition. ck. Da die Russen inzwischen in Schwedisch-Pommern eingedrungen waren und sich hier schließlich festzusetzen drohten, schlossen sich die Seemächte und der Kaiser 1710 in der Haager Konvention zum Schutze der Neutralität der deutschen Besitzungen Schwedens zusammen. Eine schwedische Armee unter Steenbock vermochte nur vorübergehende Erfolge in Pommern zu gewinnen und wurde bald zur Kapitulation genötigt (1713), und da die Haager Kon- vention zunächst wirkungslos blieb, wurde die Neutralität Pommerns von den Gegnern Schwedens nicht respektiert. e. In diesem Moment wurden die preußischen Truppen durch den Abschluß des Utrechter Friedens (s. 0, 5) für die Verwendung im nordischen Kriege frei. König Friedrich Wilhelm I. zögerte nicht, zur Wahrung seiner Interessen in Pommern einzugreifen. Er schloß 1713 mit Holstein-Gottorp einen Vertrag ab, in welchem er die Souveränität Gottorps garantierte und dafür den Besitz Vorpommerns bis zur Peene in Aussicht gestellt bekam. Einst- weilen sollten preußische und holsteinische Truppen Vorpommern besetzt halten. £. Die nordische Koalition erkannte diesen Vertrag an, weil Karl Xii. ihn verwarf. Preußen schloß jetzt auch mit den Russen, die soeben Stettin ge- wonnen hatten, einen Vertrag ab, in welchem die Verbündeten die „Sequestration" Pommerns gegen Zahlung von 400000 Taler an Preußen übertrugen. rr Da Karl Xii. auch diesen Vertrag verwarf und — eben aus der Türkei zurückgekehrt — Pommern zurückforderte, ohne Preußen die an Ruß- land gezahlte Summe zurückerstatten zu wollen, trat Preußen dem Bunde gegen Schweden bei. d-. Karl Xii. vermochte Stralsund und Rügen nicht gegen die Preußen zu behaupten, kehrte nach Schweden zurück und fiel 1718 vor der norwegischen Festung Friedrichshall. l. Den bedrohlichen Fortschritten der Russen in Norddeutschland trat eine Tripelallianz der Seemächte und Frankreichs entgegen, die schließlich den Frieden zwischen Schweden und seinen Gegnern — mit Ausnahme Rußlands — ver- Jahn, Zur deutschen Geschichte. Ii. Teil. 7
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