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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges - S. 89

1909 - Breslau : Dülfer
Der Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum unter Heinrich Iv. 89 schreiben bei, das den Papst in leidenschaftlichem Tone fr unwrdig erklrte, den Stuhl Petri innezuhaben. Heinrich glaubte, diesem neuen Feinde gegen-ber in dem deutschen Episkopat eine vollkommen zuverlssige und vernichtende Waffe in den Hnden zu haben." Die Boten des Knigs verlasen ihre Briefe vor der Fastenfynode in Rom und riefen damit eine ungeheure Entrstung hervor. Gregor schtzte sie zunchst gegen die Wut der frommen Vter, lie sie aber dann foltern. Gegen Heinrich aber sprach er den Bann aus und schlo mit einem Gebet an Petrus, in welchem er Heinrich auch die Knigswrde absprach und feinen Untertanen die Treue gegen den König zu halten verbot. 7. Heinrich unterliegt dem Papste, weil der Bannfluch desselben und die dadurch entfesselte Bewegung des hohen Laienadels den deutschen Episkopat auseinandersprengt". Gottfried der Hckrige von Lothringen, des Knigs treueste Sttze, der allein imstande war, den zu whlenden Gegenpapst in Rom durchzusetzen, wurde pltzlich ermordet. Die deutschen Fürsten aber erhoben sich gegen das strenge Regiment des Knigs und wollten ihn abfetzen, die Sachsen emprten sich aufs neue, und von den Bischfen fielen nacheinander die meisten ab und gehorchten dem Banne. Als Heinrich gegen Gregor einen Reichstag nach Worms berief, erschien fast kein Bischof auf demselben. Heinrich schien vllig verloren zu fein. 8. Auf dem Frstentage zu Tribur wird die Entscheidung der Heinrichs Absetzung hinausgeschoben. Die Fürsten versammelten sich in Tribur, um einen neuen König zu whlen, Heinrich weilte machtlos in Oppenheim. Vermutlich brachte Heinrichs Pate, Hugo von Cluny, eine Vermittlung zustande: Heinrich entlie seine ge-bannten Rte und sandte ein Entschuldigungsschreiben an den Papst. Die Fürsten sahen nun einstweilen von einer Knigswahl ab, beschlossen aber, da Heinrich abgesetzt sei, wenn er sich nicht binnen Jahresfrist vom Banne lse. 9. Um das Eingreifen des Papstes in seinen Streit mit den Fürsten zu verhten, erzwang sich Heinrich durch seine ffentliche Kirchenbue in Canossa die Losfprechung vom Banne. Gregor hatte den Fürsten in einem Schreiben mit Worten hchster papaler Anmaung" verkndigt, da er nach Deutschland kommen wolle, um der ihren Streit mit Heinrich zu entscheiden. Um diese Entwrdigung der Krone zu verhten, ging Heinrich 1077 nach Italien, wo sich die zahlreichen und mchtigen Gegner des Papstes ihm sofort anschlssen. Der Papst, von Heinrich zu Unterhandlungen aufgefordert, wollte jedoch das Knigtum zuerst erniedrigt sehen und verlangte als Vorbedingung die Niederlegung der Krone. Heinrich lehnte aber diese Zumutung ab und fate den erbitterten Entschlu, dem Papste durch sittlichen Zwang die Lossprechung abzubringen". Er unterwarf sich mit rcksichtsloser Energie der furchtbarsten persnlichen Demtigung, indem er drei Tage lang im Bergewande vor Canossa die Befreiung vom Banne erflehte. Unter Vermittlung seiner Umgebung verstand sich Gregor endlich zur Absolution. Heinrich mute aber versprechen, die Kirchenreform in Deutschland durchzufhren und den Papst zur Verhandlung mit den Fürsten nach Deutschland reisen zu lassen. Anmerkung. Heinrichs Bue m Canossa verschaffte dem Knigtume einen entschiedenen Sieg der das Papsttum, indem sie Gregor den Rechtsgrund zur Absetzung Heinrichs nahm. Gregors Nachgeben aber entsprang durchaus nicht
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