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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges - S. 99

1909 - Breslau : Dülfer
Friedrich Rotbart. 99 knnen." (Lamprecht.) Im Mittelpunkt seines Vorstellungskreises stand die Idee der Gerechtigkeit, der Leitstern seines Handelns, die Hauptquelle seiner furchtgebietenden Stellung und seiner volkstmlichen Beliebtheit. . . . Fest auf das Recht fuend, hat er alle groen Erfolge seiner Politik errungen; denn was er audern zubilligte, nahm er fr sich und das Knigtum voll und ganz in Anspruch. . . . Wie mute ein solcher Rechtskampf der deutschen Kronmacht zustatten kommen! . . . der alle Rckschlge hinweg, nicht ohne berraschende Schwenkungen, aber stets grozgig und rastlos, hat Friedrich in langer Regierung sein politisches Ansehn ... zu steigern ver-standen, bis der greise Held von der vollen Hhe pltzlich entrckt ward und der Glanz seines Andenkens nun die trberen Tage seiner Regierung vllig berflutete." (Hampe.)') Anmerkung. Nach dem Niedergange der groen kirchlichen Reformbewegung begann fr Deutschland und den Westen des ganzen Abendlandes ein neues Zeitalter. Die Nation nahm, mde der kirchlichen und religisen Fragen, deren Durchkmpfung ihr so viel Herzeleid gebracht, je lnger je mehr die Wendung auf Entwicklung eines laienhaften Geisteslebens im Rittertum, auf den Kultus der Frau Werlt: dieser Kultus bezeichnet das staufische Zeitalter unserer Geschichte" (Lamprecht.) Ii. Es gelingt Friedrich, durch Vergrerung der staufischen Haus macht und durch erneute Verbindung der Krone mit dem Episkopat die mchtig gewordenen Laienfrsten dem Reichs-gedanken unterzuordnen. 1. Anfnglich ist Friedrich gezwungen, den inneren Frieden durch manches Opfer zu erkaufen. In mhevollen Verhandlungen mit Heinrich dem Lwen und Heinrich von sterreich gelingt es ihm aber, die mchtigen Laien-frften bei aller zugestandenen Selbstndigkeit zur Unterordnung unter den Einheitsgedanken zu bewegen. 2. Als umsichtiger Haushalter begann Friedrich sogleich, den un-mittelbaren Kronbesitz zu sammeln und nach allen Seiten hin anszu-dehnen." Von seinen Hausgtern in Schwaben aus zog sich eine fast un-unterbrochene Kette kniglicher Gter bis ins Vogtland hin. Durch ferne Verheiratung mit Beatrix von Burgund schob er die staufische Macht bis zur Jsere vor. Am Rheine schuf er feinem Geschlecht eine starke Stellung durch bertragung der rheinischen Pfalzgrafschaft an feinen Bruder Konrad. Zwischen den burgundischen und rheinischen Besitzungen kaufte Friedrich die Burgen und Vogteien auf. So schuf er feinem Gefchlechte im Sdwesten des Reiches eine starke Hausmacht, er ist der noch schchterne Begrnder der Hausmachts-Politik der spteren deutschen Könige". 3. Von noch grerer Bedeutung wurde es aber fr die Macht der Krone, da Friedrich die fast ganz zerstrte Verbindung des Knigtums mit der Kirche wiederherzustellen wute. Er benutzte jede der Krone gebliebene Handhabe, um ihr tatschlich den magebenden Einflu auf die Be-setzuug der Bischofssthle zurckzugewinnen." (Hampe.) Bei Doppelwahlen entschied er, und bald wute er auch den Brauch zu entwickeln, bei Doppel-whlen von sich aus einen dritten Kandidaten zu bestimmen, der dann die beiden andern zurckdrngte; er wahrte den weltlichen Mitgliedern der Wahl-krper ihr Stimmrecht und gestattete keine Appellation nach Rom. *) Hampe, Deutsche Kaisergeschichte im Zeitalter der Salier und Staufer wird als ein vortreffliches Buch empfohlen. 7*
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