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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges - S. 157

1909 - Breslau : Dülfer
Die Hansa. 157 a. Lbeck, von Adolf von Schauenburg 1143 auf wendischem Gebiet gegrndet, wurde bald die Fhrerin der deutschen Orte (Stralsund, Rostock, Wismar und Greifswald) auf slawischem Boden und war um die Mitte des 13. Jahrhunderts ohne Zweifel der erste Handelsplatz an der Ostsee. b. Dieser Aufschwung Lbecks konnte nicht ohne Einflu bleiben auf die Organisation des Handels in der Ostsee. Je mehr Lbeck und mit ihm die Hansestdte an den deutsch-baltischen Ksten einen wachsenden Teil des Ostseehandels an sich rissen, um so mehr mute die lbische Fhrung in der Einung des deutschen Kaufmanns zu Wisby in den Vordergrund treten, bis die Einung selbst nur noch ein Ausdruck heimisch-kolonialer, Mischer Interessen war und damit reif wrde, durch eine Organisation der Heimat selbst unter Leitung Lbecks ersetzt zu werden." (Lamprecht.) c. Ehe dieses Ziel aber erreicht wurde, galt es noch, die deutschen Kstenstaaten von der Ostsee abzudrngen. Vor allem strebte Branden-brg nach dem Besitz der Ostseekste. Dieser Gefahr traten die Städte ent-gegen, indem sie mit dem Adel der Ostseelnder 1383 zu Rostock einen Bund schloffen, dessen Spitze gegen Brandenburg und die frstlichen Mchte berhaupt gerichtet war. (Bestrafung der Friedensbertreter nur nach dem Urteil eines aus Brgern und Adligen zusammengesetzten Gerichts.) d. Als so die Verdrngung Brandenburgs von der Kste gelungen war (Brandenburg machte mehrere vergebliche Versuche, die Kstenherrschaft zu er-langen), erneuerte Lbeck 1293 den Rostocker Bund und forderte die Ver-legung des Oberhofs fr Nowgorod von Wisby nach Lbeck. Das bedeutete den Ersatz der alten Handelsunion von Wisby durch eine heimische, deren Vorort Lbeck war. Noch im selben Jahre beschlossen denn auch die Ost-seestdte unter Zustimmung von Kln, Kiel, Danzig u. a. im Sinne Lbecks; im Jahre 1299 ward das Siegel des gemeinen Kaufmanns auf Gotland kassiert; Lbeck und die mit ihm verbundenen Städte waren die Herren der Ostsee". (Lamprecht.) 4. Durch Verschmelzung des Ost- und Nordseehandels ward Lbeck zum Mittelpunkte des nordischen Handels berhaupt. a. Es gelaug der Stdteeinung unter lbischer Fhrung, die flmischen und friesischen Kaufleute von der Fahrt durch den Sund und damit vom Ostseehandel, die Gotlnder Kaufleute aber vom Nordseehandel auszuschlieen. b. Im Gegensatz zu den Kaufmannsverbnden des westlichen Deutsch-lands wurden die des lbischeu Bundes Osterlinge genannt. Sie begngten sich keineswegs mit der kommerziellen Beherrschung der Ostseelnder, sondern drangen bald auch in die Handelspltze der Nordsee vor. In Gent und Brgge, den bedeutendsten Handelsstdten Flanderns, hatten frher rheinische Kaufleute den Markt beherrscht. Da wurde die Privilegierte Stellung der Klner durch die der Holland eindringenden Osterlinge untergraben. 125 2 wurden die bis dahin nur den Klnern zustehenden Handelsvorrechte allen deutschen Kaufleuten gewhrleistet. Der Bund der Osterlinge grndete in Brgge ein neues Kontor (Zweigniederlassung). Ebenso waren die Osterlinge in England mit den rheinischen und westflischen Kaufleuten lngst in Wettbewerb getreten. Bald genossen sie dort gleiches Recht wie diese und errichteten um 1260 eigene Gildhallen (eine Hamburger und eine Lbecker). Schon 1282 wurden alle drei Gildhallen zu einer einzigen verschmolzen. Unvermeidlich erschien die Konzentration nicht
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