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1. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 77

1896 - Leipzig : Dürr
77 Gefangenen zu bewachen. Papst Clemens hoffte noch immer auf Entsatz durch seine Verbndeten. Dieselben rsteten sich wohl zur Hilfe; allein die Ausfhrung verschleppte sich. Am 26. November kam ein zweiter Vertrag zum Abschlu. Clemens Vii. unterzeichnete diesen Vertrag bereits am 31. Oktober; Hugo Moneada, der Stellvertreter des Kaisers, am 26. November. Kraft dieser neuen Vereinbarung erhielt Papst Clemens seine Freiheit und den Wiederbesitz des Kirchenstaates; dagegen verpflichtete er sich, an dem Fortgang des Krieges keinerlei Anteil zu nehmen und drei Kardinle als Brgen seiner Treue zu stellen. Gleichwohl blieb fr Papst Clemens die Nhe des kaiserlichen Heeres gefahrdrohend und unheimlich. Am 8. Dezember 1527 floh er aus der Engelsburg und rettete sich nach Orvieto. Die Engelsburg hat auch ihre Bedeutung gehabt als Auf-bewahrungsort fr das ppstliche Archiv. Papst Sixtus Iv. (1471 1484) lie die wertvollsten Urkunden aus dem Vatikan in die Engelsburg berfhren, deren mchtige Bollwerke auch fr die un-ruhigsten Zeiten hinreichende Sicherheit zu bieten schienen. Diese Urkundensammlung in der Engelsburg hat in der Folge namentlich seit den Tagen des Papstes Clemens Viii. (15921605) einen solchen Umfang angenommen, da dieselbe ihren eigenen Archivvorsteher der erste war Kardinal Bartolomeo Cesi erhielt und von dem Hauptarchiv im Vatikan bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts getrennt blieb. Die Feuchtigkeit der Rume in der Engelsburg war zwar fr jene Pergamenturkunden eine Gefhr-dnng; allein die Sicherheit des Ortes lie diese Gefahr minder groß erscheinen. Als im Jahre 1798 die Engelsburg gleichwie die ganze Stadt von franzsischen Truppen besetzt wurde, forderte der neue franzsische Befehlshaber der Engelsburg von dem Archivar Gaetano Marini auch die Schlssel zum ppstlichen Archiv daselbst. Derselbe verweigerte indes die Auslieferung. Drei Monate blieb das Archiv der Engelsburg in der Gewalt der Franzosen, freilich verschlossen und unversehrt. Nach langwierigen Verhandlungen gaben die Fran-zosen schlielich ihre Zustimmung zu der berfhrung desselben in den Vatikan. Gaetano Marini mietete so viel Menschen und Karren, da diese berfhrung innerhalb eines einzigen Tages bewerkstelligt wurde. Seit dieser Zeit giebt es nur ein" ppstliches Archiv, welches in elf groen, schn ausgemalten Slen der Westseite des vatikanischen Palastes untergebracht ist." Von den Ppsten wurde die Engelsburg auch als Gefngnis benutzt. Hier wurden Kardinle, die durch Gegenmeinung oder
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