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1. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 109

1896 - Leipzig : Dürr
109 Nach dem Tode des letzten Herrschers aus dem Hause des Herodes, des Knigs Agrippa Ii. (gest. im Jahre 100), der durch seine Bundesgenossenschaft mit den Rmern sich den Bestand seiner Knigswrde auch der den Fall von Jerusalem hinaus gesichert hatte, schwand auch dieser Schein einer staatlichen Selbstndigkeit des Judenlandes. Palstina erscheint hinfort als ein Teil der Provinz Syrien. Maregeln dieser Art sollten die politische Macht des Judentums brechen. Allein das jdische Volk gab trotz der furchtbaren Verluste des letzten Kriges, trotz der planmigen Unter-drckung seiner staatlichen Selbstndigkeit und trotz seiner Zerstreuung durch die Provinzen des Rmerreiches seine hochgespannten Hoff-nungen nicht auf. Es hielt fest an dem Gedanken seines Gottes-reiches auf Erden. In der Begeisterung ihrer Messiashoffnungen griffen die Juden wiederholt zu den Waffen, so in gypten, in Cyrene, auf Cyperu, in den Enphratlndern, den Hauptfitzen der jdischen Diaspora". Alle diese Versuche scheiterten, trotz der an-fnglichen Erfolge, wie sie bei dem einen und dem andern mglich wurden. berall dann dasselbe Ergebnis: je schwerer dem Rmer die Mhe, den Aufstand zu unterdrcken, um so furchtbarer seine Strenge gegenber den Aufstndischen. Bei der unbegrenzten Vielheit der gttlichen Gewalten, die das Heidentum anerkannte, war es in dem Wesen des Heidentums be-grndet, da es gegen Inhalt und Form der Religion bei Anders-glubigen sich duldsam erwies. So hatten auch die Rmer den Juden Lehre und Ausbung ihrer besondern Religion bisher nicht kein-trchtigen wollen. Wo dies etwa durch den bereifer einzelner Beamten geschah, erfolgte von Rom aus die Abhilfe. So bestanden in Palstina unter andern die Schulen der Schriftgelehrten auch jetzt noch nach wie vor, und die Thatigkeit der Rabbinen, der Gesetzeskundigen und Gesetzeslehrer bei den Juden, entfaltete sich unter den Augen der Rmer ungehindert und unbeschrnkt. Lediglich die Staatsidee der Inden war es, welche den Rmern unvereinbar erschien mit dem Frieden des Reiches und mit dem Zusammenschlu seiner weitverzweigten Teile. Da wurden von Kaiser Hadrian (117138) Maregeln getroffen, welche die Juden als eine beabsichtigte Verhhnung ihres religisen Gefhls und als einen zielbewuten Angriff auf den Fortbestand ihrer Religionsgemeinschaft deuteten. Die dritte groe Reise, die Hadrian als unermdlicher Fu-gnger durch die Provinzen des rmischen Weltreiches machte, fhrte ihn im Jahre 130 auch nach Palstina. Hier verfgte er die Grndung einer rmischen Kolonie zu Jerusalem und den Aufbau
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