Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 167

1896 - Leipzig : Dürr
167 fangen, hast du gehrt, und wieviel seine Shne in dieser Welt besaen, ist dir wohl bekannt." So lautet der lteste nns zugngliche Bericht der Chlodwigs Bekehrung. Nach demselben ist Chlodwigs Bekehrung nicht durch politische Erwgungen veranlat worden; sondern sie entsprach der religisen berzeugung, welche Chlodwig zwar nicht ohne Einwirkung seiner glubigen Gemahlin, aber doch schlielich selbstndig gewonnen hatte". Inwiefern nun ist das Zeugnis des Nicetius ein glaubwr-diges ? Nicetius, welcher vielleicht zehn Jahre nach Chlodwigs Tode Bischof von Trier geworden ist, hat, wie dies erwiesen ist, die Gemahlin Chlodwigs, die Knigin Hrotechildis (gest. um das Jahr 545) persnlich gekannt. Und wie er mit der Knigin Hrotechildis persnlich verkehrt hat, so ist auch die Annahme nicht ausgeschlossen, da er mit Chlodwig selbst verkehrt hat. Nicetius konnte also die volle Wahrheit der die Vorgnge bei der Bekehrung Chlodwigs wissen. Irgend ein Beweggrund, der ihn htte bestimmen knnen, bei seinem Berichte der Chlodwigs Bekehrung etwas zu verschweigen oder zu entstellen, ist nicht auffindbar. Im Gegenteil! Die Erfolge, welche Chlodwig nach feiner Taufe gegen die Westgoten unter ihrem Könige Alarich Ii. und gegen die Burgunder unter König Gundo-bald erkmpft hat; den gromchtigen Besitz, welchen Chlodwig seinen Shnen hinterlassen hat: all dies stellt Nicetius denn nur so knnen diese Hervorhebungen bei ihm gebeutet werden als Errungenschaften bar, die Chlobwig seiner Bekehrung zum wahren Glauben zu banken hatte. Wenn es nun Nicetius bekannt gewesen wre, ba Chlobwig bereits bent bloen Gelbnis, den wahren Glauben anzunehmen, einen seiner grten Siege zu verbanken hatte, welches Gewicht htte er dann biefer Thatsache bei seinen an die Knigin Chlodoswinda gerichteten Mahnworten verleihen knnen. Der Umftanb, ba Nicetius biefes Gelbdes keine Erwhnung thut, ist zwingenb fr den Schlu, ba Nicetius biefes Gelbbe nicht ge-kannt hat. Nach der Darstellung Gregors von Tours war Nicetius ein Mann von ausgezeichnet heiligem Wanbel, nicht nur als Prebiger von bewunberungstoerter Berebfamkeit, sonbern auch wegen seiner guten Werke und seiner Wunberthaten hochgefeiert im Volke". Schon als Inhaber des bischflichen Stuhles zu Trier war Nicetius wohl imstanbe, die Beweggrnbe Chlobwigs zu ermessen und abzugrenzen; es lag fr ihn die Mglichkeit vor, die volle Wahrheit zu sagen; bei ihm lag auch der Wille vor, die volle Wahrheit zu sagen; sein Bericht barf uns bemgem auch als Ausbruck der vollen Wahrheit als ein ungetrbtes Spiegelbild der geschichtlichen Thatsachen gelten
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer