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1. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 182

1896 - Leipzig : Dürr
182 Trken die Kraft des Widerstandes: es gelingt den eindringenden Kreuzfahrern, von innen die Thore zu ffnen; die brigen Scharen der Christen strmen herein, und Flucht und Verfolgung, Mord und Plnderung rast durch die Straen der Stadt. Die Lebensmittel, die man erhascht, werden in sinnloser Gier verprat; keine Mahnung, kein Befehl vermag da der Unbesonnenheit zu steuern. Kaum waren die Christen im Besitze der Stadt, so sahen sie sich selbst eingeschlossen und belagert. Doppelten Angriff hatten sie seitdem abzuwehren. In der Stadt hatten sie mit der Besatzung der Stadtburg zu kmpfen, welche sie nicht hatten bezwingen knnen; auerhalb der Stadt mit dem bermchtigen Belagerungsheere. Mehrere Strme der Feinde wurden siegreich abgewiesen. Da be-schlo der feindliche Feldherr, Emir Kerboga von Moful, die Christen durch Hunger zu zwingen. Dieser Plan schien zum Ziele zu führen. Denn bald wtete in dem ausgezehrten Antiochia die entsetzlichste Hungersnot. Alles, selbst das Ekelhafteste wurde verschlungen, wenn es nur das Qulen des Hungers zu stillen schien. Grauenhaft war es anzusehen, erzhlt ein Augenzeuge, wenn inmitten des Kampfes ein Krieger zusammenbrach und unversehrt aber kraftlos einschlief und sich, wenn kein feindliches Gescho ihn traf, erwachend wieder in den Streit strzte." Nie hat das Kreuzheer Schwereres zu erdulden gehabt; nie hat es das Schwere standhafter ertragen als in diesen Tagen. Je lnger aber das nicht unverschuldete Elend anhielt, um so mehr fanden sich, welche verzagt und mutlos wurden. Viele derselben hielten sich in dumpfer Verzweiflung in den Husern der Stadt verborgen. Da entschlossen sich die Fürsten, wie dies mitunter in Fllen besonderer Not geschah, auf vierzehn Tage einen Oberfeldherrn mit unumschrnkter Gewalt zu whlen. Die Wahl fiel auf Bomund, den entschlossensten und rcksichtslosesten unter den Fürsten. Dieser lie dann diejenigen Stadtteile, woselbst jene Mut-losen sich versteckt hielten, anznden; 2000 Wohnhuser sollen dabei in Flammen aufgegangen sein. Aber er hatte damit die Sumigen gezwungen, zu ihrer Pflicht zurckzukehren. Doch die wachsende Not steigerte auch das Vertrauen auf den Herrn. Und viele der schwergeprften Kreuzfahrer suchten und fanden ihre Zuflucht in unausgesetztem Gebet. Da erschien denn einer dieser eifrigen Beter, ein schlichter Franzose Peter Bartholomus, vor den Fürsten und erzhlte, wie ihm der heilige Andreas erschienen sei und ihm die Stelle kuudgethan habe, wo die heilige Lanze, mit welcher die Seite Christi am Kreuze geffnet worden, verborgen liege. Zwlf Männer gruben den ganzen Tag in der Peterskirche zu Antiochia; am Abende fand man die heilige Lanze
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