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1. Geschichtliche Bilder und Vorträge - S. 184

1896 - Leipzig : Dürr
184 stalten zum Aufbruche gemacht wurden, da brach unter den Pilgern, deren ungeduldiges Verlangen nach dem Ziele der Fahrt sich nicht mehr zgeln lie, eine strmische Bewegung aus. Sie drohten Antiochia zu zerstren, wenn der Streit um dasselbe noch lnger andauere. Der Ruf: Jerusalem, Jerusalem!" erschallte und durch-toste das Lager; die Pilger zndeten schnell entschlossen ihre Zelte an und brachen auf; in wilden Haufen zogen sie aufs Geratewohl dem Ziele zu. So ntigten sie die Fürsten zu folgen. Mehr als hunderttausend Mann stark war das Heer von Europa aufgebrochen. Jetzt zhlte es etwas mehr als 20000 Krieger; so sehr hatte es durch Schlachten und Krankheiten gelitten. Unser Heer war klein wei einer der Fürsten zu berichten von den vielen Stdten der Seekste hat jede mehr Einwohner als unser ganzes Heer Streiter zhlte." Mehr denn je mute beim letzten Werke die Begeisterung ersetzen, was an Kraft fehlte. Der Marsch hielt sich anfnglich in der Nhe der Meereskste, spter bog er tiefer ins Land hinein. Je nher man Jerusalem kam, desto rstiger bewegte sich der Zug, desto rastloser drngte er' vorwrts. Als man nun so weit gekommen war, da die letzten Anhhen die heilige Stadt ihren Blicken verbargen, da hielt kein Befehl die Sehnsch-tigert in der gebotenen militrischen Ordnung zusammen; die Reihen lsten sich auf, in wilder Hast strmte alles voran. Und wie sie nun die Hhen gewannen, wie vor ihren Augen in der Ferne Jeru-salem mit seinen Trmen und Kuppeln im Abendsonnenstrahl auf-tauchte, da erfate sie heiliger Schauder und sie sanken auf die Kuiee und kten den Boden, der ihnen geheiligt dnkte; sie jauchzten und weinten vor Lust und Leid; sie gedachten nicht mehr des Elends bei diesem beseligenden Anblick; sie gedachten nicht der Mhseligkeiten, die ihrer noch warteten. Das Stck der Hochflche, auf welchem die Stadt Jerusalem sich erhebt, ist nur von der Nordseite her leicht zugnglich. An den andern Seiten schtzen steile hohe Abhnge die Stadt. Von alters her war die Stadt wohl befestigt; die Nordseite, die schwchste Stelle der Stadtbefestigung, war mit doppelter Mauer bewehrt. Auf die Kunde von dem Herannahen der Kreuzfahrer hatte der um-sichtige Befehlshaber Jerusalems die Besestigungswerke an ihren schadhaft gewordenen Stellen ausbessern lassen; an andern Stellen, die fr die bevorstehende Belagerung nicht zu gengen schienen, waren die Mauern erhht oder verstrkt worden. Er hatte Nahrungs-mittel, berhaupt alle Kriegsvorrte, wie sie einem eingeschlossenen Heere und einer belagerten Stadt vonnten sind, in Menge herbei-schleppen lassen. Viele Einwohner, die man bei der Verteidigung
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